Lexikon
Tierische Schlafmützen
Alle Tiere müssen irgendwann mal schlafen. Aber wie bei den Menschen gibt es auch bei den Tieren Nachteulen und Schlafmützen, Morgenmuffel und Frühaufsteher. Wie die Tiere es mit dem Schlafen halten, erfahrt ihr hier.
Die Schlafmützen im Tierreich
Fledermäuse
Zu den Langschläfern gehören zum Beispiel die Fledermäuse. Eng zusammengekuschelt schlafen sie bis zu 20 Stunden am Tag. In der Dämmerung aber flitzen die Tiere in Höchstgeschwindigkeit durch den Nachthimmel. Mit Hilfe von Ultraschall können sie sich dabei auch in stockfinsterer Nacht orientieren. Eine Zwergfledermaus schafft im dichten Blätterdach einer Baumkrone 20 Stundenkilometer - ohne ein einziges Blatt zu berühren!
So viel Action macht müde: Nach ein paar Stunden ziehen sich die Fledermäuse in ihr Schlafquartier zurück. Dabei mögen sie es gerne eng und gemütlich. Bis zu 60 Zwergfledermäuse können sich dann in einen einzigen Fledermauskasten quetschen!
Lies hier mehr über Fledermäuse.
Faultiere
Und die Faultiere? Wer so heißt, muss doch ein Langschläfer sein, oder? Nicht ganz. Zwar verschlafen Faultiere die Hälfte des Tages - aber auch, wenn sie wach sind, wirken sie ganz schön verschlafen. Das liegt an ihrem verzögerten Stoffwechsel. Faultiere ernähren sich nämlich ausschließlich von Blättern. Die sind aber so wenig nahrhaft, dass die Tiere ihre Energie gut einteilen müssen. Deshalb sind sie meistens im Energiespar-Modus unterwegs.
Katzen
Dass Katzen sich gerne ein warmes Plätzchen suchen und den Tag verschlafen, weiß jeder Katzenbesitzer. Auch in der freien Wildbahn sind manche Katzen echte Schlafmützen: Der Löwe zum Beispiel liegt viele Stunden am Tag träge im Schatten. Zusammen mit seinem Nachtschlaf kommt er dabei auf 14 Stunden! Glück für die Beutetiere: Solange die Löwen schlafen, haben sie weniger zu befürchten. Doch wenn es abends kühler wird, ist es mit der Ruhe vorbei: Dann gehen die Löwinnen im Rudel auf die Jagd. Dabei sind sie sehr geschickt und treiben die Beutetiere gemeinsam in die Enge. Ganz schön ausgeschlafen!
Nachteulen und Frühaufsteher
Delfine
Es gibt Tiere, die nie richtig schlafen - zum Beispiel Delfine. Wenn sie tief schlafen würden, dann würden sie nämlich ertrinken. Als Säugetiere müssen sie regelmäßig an der Wasseroberfläche Luft schnappen. Deshalb schlafen Delfine nur mit einer Hirnhälfte und machen auch nur das eine Auge zu. Die andere Hälfte des Gehirns bleibt hellwach. Nach zwei Stunden wird gewechselt - dann darf die andere Hirnhälfte schlafen. So kann der Delfin nicht ertrinken. Außerdem passen die Delfine mit der wachen Hirnhälfte auch aufeinander auf - praktisch, was?
Hier erfährst du mehr über Delfine
Pferde
Pferde sind Fluchttiere und ständig in Alarmbereitschaft. Das ist so sehr in ihren Genen verankert, dass selbst die Pferde, die ihr Leben sicher im Stall und auf der Weide verbringen, nur wenige Stunden richtig schlafen. Die meiste Zeit über dösen sie nur. Dann stehen die Augenlider auf Halbmast und ein Hinterhuf ist eingeknickt. In freier Wildbahn schlafen nie alle Pferde einer Herde gleichzeitig: Einige müssen immer Wache halten.
Mehr über Pferde kannst du hier lesen.
Vögel
Zugvögel sind die Meister im Nebenbei-Schlafen. Wenn sie ihre wochenlangen Reisen in den Süden unternehmen, dann können sie sich nicht jedes mal, wenn einer müde ist, ein Rastplätzchen suchen. Das würde viel zu lange dauern. Also machen Zugvögel einfach im Flug die Augen zu. Lange dauert so ein Blindflug aber nicht - die Vögel gönnen sich einfach immer mal wieder eine kleine Mütze voll Schlaf.
Und was ist mit dem Winterschlaf?
Und was ist mit dem Winterschlaf? Der ist eigentlich kein "Schlaf", sondern eine Schutzfunktion des Körpers. Wenn Tiere Winterschlaf halten, dann sind Herzschlag und Atmung extrem verlangsamt und die Körpertemperatur sehr niedrig. So sparen die Tiere viel Energie und müssen weder fressen noch auf's Klo. Murmeltiere und Siebenschläfer halten sieben Monate lang Winterschlaf, Haselmäuse sechs und Igel fünf Monate.
Mehr über Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre erfährst du hier: