Bundesamt für Naturschutz BfN

Hauptbereichsmenü



Lexikon

Katzen

Clevere Leisetreter auf sanften Pfoten

Alle Katzen sind Raubtiere - von der Hauskatze bis zum Amur-Tiger. Ihr Körper ist perfekt an ihre Lebensweise angepasst: Scharfe Krallen, spitze Zähne, empfindliche Nasen und Ohren und dazu Augen, die auch im Dunkeln noch sehr gut sehen können. 37 verschiedene Arten gibt es in der Familie der Katzen, wissenschaftlich heißen sie "Felidae".

Nur Großkatzen können brüllen

Auch wenn alle Katzen eine Menge Gemeinsamkeiten haben, gibt es auch einige bedeutsame Unterschiede. Zum Beispiel in der Stimme: Tiger, Löwen, Jaguare, Leoparden und Nebelparder können brüllen. Deshalb gehören sie zu den Großkatzen. Alle anderen nennt man "Kleinkatzen", auch wenn sie - wie der Puma - überhaupt nicht klein sind. Aber ihnen fehlen ein paar Zentimeter Zunge, so dass sie nur knurren können - Pech gehabt!

Rudeltier Löwe

Die allermeisten Katzen sind Einzelgänger. Nicht so die Löwen. Löwen leben in Rudeln. Chefs des Rudels sind zwei bis drei Löwenmännchen. Zu einem Löwenrudel gehören außerdem drei bis zehn Weibchen und deren Jungtiere. Die Weibchen sind erfolgreiche Jägerinnen, denn sie arbeiten bei der Jagd zusammen. So können sie auch Beutetiere erlegen, die größer und kräftiger sind als sie selbst.

Tiger schwimmen gerne

Viele Katzen sind wasserscheu. Tiger dagegen sind hervorragende Schwimmer. An heißen Tagen haben sie nichts gegen ein kühles Bad und manchmal, wenn die Jagd nach größerer Beute erfolglos war, fressen Tiger sogar Fische. Tiger leben in Asien und kommen auch in Sumpfgebieten und Mangrovenwäldern vor. Sie sind die größten Katzen, die es gibt. Ein ausgewachsener männlicher Amur-Tiger kann ganze drei Meter lang werden und 300 Kilogramm wiegen!

Von stark bedroht bis ausgestorben

Neben ihren körperlichen Gemeinsamkeiten haben Katzen noch eine weitere, viel traurigere Gemeinsamkeit: Fast alle wildlebenden Katzenarten sind in ihrem Bestand bedroht. Die Weltnaturschutzunion IUCN hat 36 Katzenarten aufgelistet und stuft davon 30 Arten als "zurückgehend" ein. 17 Arten gelten als "gefährdet" oder sogar "vom Aussterben bedroht". Damit gehören die Katzen zu den am meisten bedrohten Tieren der Erde.

Was bedroht die Katzen?

Wildlebende Katzen brauchen große Jagdreviere. Die werden aber immer knapper, je mehr Menschen die Erde bevölkern. Den Katzen geht der Lebensraum aus. Städte und Dörfer werden größer, neue Straßen entstehen und zerschneiden die Heimat der Katzen, Wälder werden gerodet. Dazu kommt die Jagd auf die Beutetiere der Katzen und auf die Katzen selbst. Viele werden wegen ihres Fells gejagt oder wegen ihrer angeblichen medizinischen Heilkraft. Am schlimmsten trifft es den Tiger: Während vor etwas mehr als 100 Jahren noch 100.000 Tiger durch die Wälder in Asien streiften, sind es heute nach Schätzungen der IUCN nur noch 3200 Tiere.

Wie kann man die Katzen schützen?

Internationale Naturschutzorganisationen setzen sich für den Schutz der Katzen ein, zum Beispiel indem sie dafür kämpfen, dass Schutzgebiete eingerichtet werden. Auf Anregung des WWF zum Beispiel haben die Länder Angola, Sambia, Zimbabwe, Botswana und Namibia ein riesiges gemeinsames Schutzgebiet gegründet, das KAZA-Schutzgebiet. Das Gelände, in dem sich Wildtiere frei und ungefährdet bewegen können, beträgt 440.000 Quadratkilometer. Das ist mehr als die Fläche von Deutschland. Hier leben verschiedene Katzenarten - die sich in Zukunft hoffentlich wieder vermehren können.

zurück

Weiterlesen...

Lies hier mehr über die größte Raubkatze der Welt:

Zum Tiger

Gemeinsam sind sie stark: Löwen. Hier erfährst du mehr über die Rudeltiere:

Zu den Löwen

Unheimlicher Dämon oder Laune der Natur? Hier findest du alles über den Schwarzen Panther:

Zum Panther

Forscher schätzen, dass in Deutschland rund 7000 Wildkatzen leben. Lies hier mehr über die Heimlichtuer unserer Wälder:

Zu den Wildkatzen

Auch eine größere Raubkatze haben unsere Wälder zu bieten. Hier erfährst du mehr über sie:

Zum Luchs

Katzensinne

Sehen

Katzenaugen sind sechsmal so lichtempfindlich wie Menschenaugen. Nachts öffnen sich ihre Pupillen besonders weit und ziehen sich tagsüber zu engen Schlitzen (Kleinkatzen) oder winzigen Kreisen (Großkatzen) zusammen.

Hören

Katzen können höhere Töne hören als wir und außerdem auch noch in alle Richtungen lauschen. Ihre Ohrmuscheln lassen sich voneinander um 180 Grad drehen.

Riechen

Zehnmal so viele Düfte wie wir können Katzen mit ihrer feinen Nase erschnuppern. Mit einem zusätzlichen Organ im Gaumen, dem Jacobson-Organ, können Kater sogar riechen, ob ein paarungsbereites Weibchen in der Nähe ist.

Tasten

Mit ihren Tasthaaren haben die nachtaktiven Katzen ein empfindliches Tastorgan, das uns Menschen fehlt. Selbst unter den Pfoten haben Katzen Tasthaare. Mit ihnen spüren sie die Erschütterungen im Boden, die ihre Beutetiere hervorrufen.

Gleichgewicht

Der Gleichgewichtssinn der Katzen ist besonders gut ausgeprägt. Wenn sie beim Klettern im Baum kopfüber abstürzen, können sich Katzen noch im Flug drehen und auf den Pfoten landen.

Auch Hauskatzen sind Jäger

Hauskatzen gehören zu den beliebtesten Haustieren. Rund zwölf Millionen Katzen leben in Deutschland. Sie alle machen gerne Jagd auf Singvögel. Um das zu verhindern, musst du eure Katze aber nicht im Haus einsperren. Probiere doch diesen ganz einfachen Trick aus: Binde eurer Katze einfach ein kleines Glöckchen ans Halsband. So kann dein Liebling seinen Instinkten folgen - aber Jagdglück wird er nicht mehr haben.