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Fall der Woche: Wann ist eigentlich Frühling?

Vogelgesang am frühen Morgen, erste Insekten im Sonnenlicht und Schneeglöckchen, die ihre Köpfe aus der Erde stecken - an manchen Tagen Ende Februar könnte man meinen, es wäre Frühling. Doch schon in der nächsten Nacht können die Pfützen zufrieren und plötzlich schneit es tagsüber wieder. Ganz schön verwirrend! Woran kann man denn nun erkennen, wann der Frühling kommt?

Richten sich Pflanzen und Tiere nach dem Kalender?

Der Blick auf den Kalender verrät: Am 21. März ist Frühlingsanfang. Aber was ist mit den Schneeglöckchen und Krokussen, die schon Ende Januar aus der Erde lugen und mit den singenden Vögeln, die schon im Februar morgens Konzerte geben? Haben die nicht auf den Kalender geschaut? Wann ist denn nun wirklich Frühling?

Geh in die Natur!

Um herauszufinden, wann der Frühling kommt, muss man in die Natur gehen. Schauen, wann die ersten Weidenkätzchen am Baum hängen und die Schneeglöckchen blühen. Hören, welche Zugvögel schon zurück sind und wann zum ersten Mal der Kuckuck ruft. Davon gibt es sogar eine Wissenschaft. Sie heißt "Phänologie" und beschäftigt sich mit den Naturerscheinungen und was sie uns über das Wetter und das Klima sagen können. Ein bisschen Phänologie können auch Naturdetektive betreiben.

Was hat die "Phänologie" mit dem Frühling zu tun?

Die Wissenschaft der Phänologie beschäftigt sich mit den Erscheinungen der Natur. Sie beobachtet, wann sie im Verlauf der Jahreszeiten regelmäßig wiederkehren und ob dies immer zum selben Zeitpunkt geschieht. An vielen verschiedenen Orten in Deutschland beobachten Phänologen ganz bestimmte Pflanzen und halten genau fest, wann diese im Frühjahr zum ersten Mal blühen, wann sie Früchte tragen und wann sie im Herbst die Blätter fallen lassen.

Dabei stellen die Wissenschaftler kleinste Schwankungen fest. Wenn sich diese Schwankungen über einen längeren Zeitraum wiederholen, können die Wissenschaftler Aussagen über Klimaveränderungen machen. Phänologie ist also ein wichtiges Instrument der Klimaforschung.

Wie funktioniert phänologische Forschung?

Weil vier Jahreszeiten für die Forschung viel zu ungenau sind, spricht die Phänologie von zehn Jahreszeiten. Hier wird zum Beispiel in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling unterschieden. Wenn die Haselnuss blüht, ist der Vorfrühling da. Im Erstfrühling beginnen die Forsythien zu blühen und im Vollfrühling blühen die Apfelbäume.

Nicht überall ist Frühling

Dabei müssen Phänologen natürlich auch die Standorte der Pflanzen berücksichtigen. In der Kölner Bucht oder am Oberrhein blühen die Haselsträucher viel früher als in den Mittelgebirgen - wie zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb oder im Harz. So kann der Beginn des Frühlings sich innerhalb Deutschlands um einige Wochen unterscheiden.

Der Winter wird kürzer

Im Laufe der letzten 50 Jahre haben sich die Jahreszeiten verschoben. Die Zeit zwischen Vorfrühling und Spätherbst ist länger geworden. Diese Zeit, in der die Pflanzen wachsen können, nennt man "Vegetationsperiode". Weil der Winter kürzer geworden ist, hat sich die Vegetationsperiode in Deutschland im letzten halben Jahrhundert um rund zwei Wochen verlängert. Phänologen führen diese Verlängerung darauf zurück, dass es wegen des Klimawandels bei uns insgesamt wärmer geworden ist.

Woran können Naturdetektive den Frühling erkennen?

Wenn du also wissen willst, ob der Frühling da ist, dann hilft dir ein Blick in den Kalender nicht weiter. Schau dir die Natur um dich herum an und suche die "Frühlingsanzeiger". Gut geeignet sind die Forsythien mit ihren leuchtend gelben Blüten. Wenn sie blühen, dann kannst du sicher sein, dass der Frühling da ist. Du kannst aber auch die Tiere beobachten: Die ersten Flüge der Bienen, die Rückkehr der Rauchschwalben aus den Winterquartieren, die ersten Schmetterlinge oder der erste Kuckucksruf sind untrügliche Zeichen für den Frühling.

Das sind die phänologischen Jahreszeiten

Das "phänologische Jahr" wird in zehn Jahreszeiten eingeteilt. Sie sind durch die Entwicklung ganz bestimmter "Zeigerpflanzen" gekennzeichnet. Hier findest du ein paar Beispiele aus dem phänologischen Kalender, an denen du selbst die Jahreszeiten ablesen kannst.

1. Vorfrühling

Blüte von Haselnuss und Schneeglöckchen, später Salweide

2. Erstfrühling

Süßkirsche, Schlehdorn, Ahorn und Forsythie blühen.

3. Vollfrühling

Mit der Apfel- und Fliederblüte kommt der Vollfrühling.

4. Frühsommer

Die Gräser blühen und die Landwirte ernten das erste Heu.

5. Hochsommer

Wenn die Linden blühen und im Garten die Johannisbeeren reifen, ist der Hochsommer da.

6. Spätsommer

Reifezeit für Frühapfel und Eberesche. Die ersten Blüten des Heidekrauts.

7. Frühherbst

Erntezeit für Holunderbeeren und Birnen, danach die Hauszwetschgen.

8. Vollherbst

Wenn du Kastanien, Eicheln, Bucheckern und Walnüsse sammeln kannst. In der zweiten Hälfte des Vollherbstes werden die Laubbäume bunt.

9. Spätherbst

Sobald die wild wachsenden Bäume ihr Laub abwerfen.

10. Winter

Nach dem Blattfall beginnt die Vegetationsruhe.

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Frage der Woche vom 12. bis 20. März:
Welche Pflanze blüht im Erstfrühling?
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