Lexikon
Mauersegler
Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft. Sie jagen im Flug, fressen im Flug, paaren sich im Flug und - schlafen sogar im Flug. Wie sie das genau machen, ist bisher ein ungelöstes Rätsel.
Ein ganzes Leben in der Luft
Keine andere Vogelgruppe ist so gut an das Leben in der Luft angepasst wie die Segler. Sie sind schnelle Dauerflieger und können geradeaus 150 km/h schnell fliegen - im Sturzflug sogar mehr als 200 km/h! Mauersegler fressen ausschließlich Insekten, die sie in der Luft mit waghalsigen Flugmanövern fangen. Im Frühsommer kannst du sie gut dabei beobachten - erkennen kannst du sie an ihrem schrillen "Srihh-srihh"-Ruf, den sie fast pausenlos hören lassen.
Schlafen im Flug
Mauersegler sind sehr gesellig und meistens im Trupp unterwegs. Auch während der Brut sammeln sie sich in Kolonien. Umso erstaunlicher ist es, dass wir so wenig über die Tiere wissen. Erst vor wenigen Jahren konnten Wissenschaftler durch Bewegungssensoren bestätigen, was die Menschen schon lange beobachtet hatten: Dass Mauersegler nämlich tatsächlich fast ununterbrochen in der Luft sind und nachts offensichtlich auch dort schlafen. Aber wie genau machen sie das? Das konnten die Wissenschaftler noch nicht klären. Sie vermuten aber, dass Mauersegler abwechselnd mit einer Gehirnhälfte schlafen, während die andere wach bleibt - ähnlich wie Delfine. Dabei fliegen sie langsam gegen den Wind, so dass sie sich kaum von der Stelle bewegen.
Mauersegler sind Zugvögel
Nur von Anfang Mai bis Anfang August kannst du Mauersegler bei uns beobachten. In dieser Zeit paaren sich die Tiere, bauen Nester und bekommen Nachwuchs. Während der Brut bleibt immer mindestens ein Elternteil im Nest - das ist die einzige Zeit des Jahres, in der die Vögel die Nacht nicht in der Luft verbringen. Sobald der Nachwuchs flügge ist, starten die Vögel nach Südafrika. Dort kommen sie erst im November an und bleiben bis Januar. Dann beginnt der lange Rückweg.