Lexikon
Im Wattenmeer
Das Wattenmeer ist ein ganz besonderer Teil der Nordseeküste von Holland, Deutschland und Dänemark.
Was ist das Besondere am Wattenmeer?
Bei Ebbe zieht sich das Wasser im Wattenmeer weit zurück und der Meeresboden tritt zutage. Erst wenn die Flut kommt, füllt sich das Wattenmeer wieder mit Wasser. Ebbe und Flut wechseln sich alle sechs Stunden ab.
Gibt es im Wattenmeer auch Tiere?
Die Tiere im Wattenmeer müssen sehr zäh sein, denn sie müssen zweimal am Tag für mehrere Stunden auf frisches Salzwasser verzichten. Deshalb gibt es im Wattenmeer im Vergleich zur tieferen See weniger verschiedene Arten von Meeresbewohnern. Diese haben sich aber perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Im Frühjahr und Herbst kommen außerdem Millionen von Zugvögeln ins Watt. Es gilt dann als eine der vogelreichsten Regionen der Erde.
Nationalpark Wattenmeer
Weil die Landschaft an der niederländischen, deutschen und dänischen Nordseeküste so einzigartig ist, ist das Wattenmeer seit 1986 Nationalpark. So wird das Watt als Lebensraum vieler spezialisierter Tierarten und als Rastgebiet für die Zugvögel besonders geschützt.
Bekannte Bewohner des Wattenmeers
Wattwürmer
Zu den bekannten Tieren des Wattenmeers gehören zum Beispiel die Wattwürmer. Ihre typischen gekringelten Häufchen aus nassem Sand kannst du überall im Watt sehen. Wattwürmer fressen senkrechte Gänge in den Sand. Im Sand sind organische Stoffe enthalten, die die Würmer verdauen. Die Reste befördern sie an die Oberfläche.
Herzmuscheln
Sammelst du gerne Muschelschalen? Dann kennst du bestimmt auch die Herzmuschel. Sie schützt ihren weichen Körper mit zwei Klappen aus Kalk, die wie ein Herz aussehen. Herzmuscheln leben nur wenige Zentimeter tief im Sand und filtern mit ihren Kiemen das Meerwasser. Sie fressen winziges Plankton.
Einsiedlerkrebs
Auch der Einsiedlerkrebs lebt im Watt. Die Krebse leben in den verlassenen Häusern von Meeresschnecken. Wenn du einen Einsiedlerkrebs in die Hand nimmst, siehst du meist nur seine Füße und Scheren aus dem Schneckenhaus herauslugen. Zur Fortbewergung streckt er Beine und Kopf heraus und läuft blitzschnell über den Sand. Mit dem Schneckenhaus schützt der Einsiedlerkrebs seinen weichen Hinterleib, denn bei ihm sind nur Kopf und Beine gepanzert.
Vögel im Watt
Bestimmt ist dir beim Urlaub am Meer schon aufgefallen, dass die Vögel, die im Watt unterwegs sind, lange spitze Schnäbel haben. Damit können sie die eingegrabenen Wattwürmer, Krebse und Schnecken gut erreichen. Ein einziger Austernfischer kann mit seinem roten spitzen Schnabel bis zu 300 Herzmuscheln am Tag vertilgen.
Millionen Zugvögel
Im Herbst und Frühjahr machen auch die Zugvögel im Wattenmeer Rast. Rund zehn Millionen Wasservögel leben dann im Wattenmeer. Viele machen hier für ein paar Tage Pause, andere bleiben sogar einige Wochen. Dasselbe Schauspiel ist im Frühjahr zu beobachten, wenn die Zugvögel in ihre Brutgebiete zurückkehren.