Lexikon
Meeresenten
Pfeilschnelle Taucher und zähe Flieger
Enten kennt jedes Kind, denn sie schwimmen fast auf jedem See herum. Aber wusstest du, dass es auch Enten gibt, die auf dem offenen Meer leben? Die 40 Meter tief tauchen können und dabei minutenlang die Luft anhalten? Die jedes Frühjahr Tausende von Kilometern zurücklegen - auf der Reise zu ihren Brutplätzen?
Im Reich der Meeresenten
In den beiden letzten Wochenfällen hast du gesehen, dass es im offenen Meer große Sandbänke und Riffe gibt, die von Jungfischen, Krebsen, Schnecken, Seesternen und vielen Kleinstlebewesen bevölkert sind. Teile dieser Unterwasserwelt stehen unter Naturschutz. Und genau hierhin kommen im Winter große Schwärme von Meeresenten. Viele von ihnen haben einen langen Weg von ihren Brutplätzen in Sibirien oder im Norden von Skandinavien und Island hinter sich. In die deutsche Nord- und Ostsee kommen sie, um auch im Winter nach Nahrung tauchen zu können.
Von Sibirien an die Ostsee
Eis-Enten zum Beispiel brüten in Sibirien, verbringen den Winter aber auf der Ostsee und tauchen auf den Riffen und Sandbänken nach Muscheln. In 50 Metern Tiefe sollen sie schon gesichtet worden sein! Kälte macht der Eis-Ente nichts aus, denn sie kann so gut tauchen, dass sie ihr Futter sogar unter dem Eis findet. Im Frühjahr haben sich die die Eis-Enten dann genügend Fettreserven für den Rückflug nach Sibirien angefressen.
Sammelpunkt Ostsee: Auf dem Weg in den Norden
Auch Trauerenten tummeln sich im Winter in Nord- und Ostsee. Während dieser Zeit gehen sie so gut wie nie an Land. Wenn sie im Frühjahr zurück in ihre Brutgebiete ziehen, sammeln sie sich an der Oderbank in der Ostsee. Wissenschaftler haben hier zwischen März und Mai 170.000 Trauerenten gezählt! Ihren traurigen Namen haben die Enten übrigens dem tiefschwarzen Federkleid der Männchen zu verdanken.