Bundesamt für Naturschutz BfN

Hauptbereichsmenü



Lexikon

Kegelrobben

Die zaghafte Rückkehr der Meeressäuger

Kegelrobben sind größer und schwerer als Seehunde.(Foto: Rosenberger / BfN)
Männliche Kegelrobbe am Strand.

300 Kilogramm können sie auf die Waage bringen und über zwei Meter lang werden: Die Kegelrobben in der deutschen Ostsee sind ganz schöne Brocken. Anders als ihr kleiner Verwandter, der Seehund. Der wird nämlich höchstens 120 Kilogramm schwer.


Seehunde sind wesentlich kleiner als Kegelrobben und haben einen rundlichen Kopf. (Foto: Katrin Wollny-Goerke / BfN)
Seehund am Strand.
Männliche Kegelrobben sind viel größer und schwerer als die Weibchen. (Foto: Rosenberger / BfN)
Eine Kegelrobbe Auf Dem Strand.

Insgesamt 300.000 Kegelrobben soll es in den Weltmeeren geben. In die deutsche Ostsee kommen sie aber nur ganz zaghaft zurück. Hier bei uns galten sie nämlich bis vor kurzem als ausgestorben. 1920 wurde die letzte Kegelrobbe an einem deutschen Ostseestrand erlegt. Heute stehen die Tiere unter strengem Schutz und dürfen nicht mehr gejagt werden. Doch so richtig gemerkt haben sie das noch nicht. Nur wenige von ihnen wagen sich bisher in den deutschen Teil der Ostsee.

In der Nordsee dagegen sieht das ganz anders aus: Hier gehören Kegelrobben zu den heimischen Arten. Zwar sind sie auch hier immer noch seltener als Seehunde, aber ihren Lebensraum haben sie sich bereits zurück erobert. Auf der Insel Helgoland kannst du Kegelrobben gut beobachten. Jedes Jahr werden dort inzwischen bis zu 200 Jungtiere geboren.

So leben Kegelrobben

Hier kannst du das weiße Fell des Jungtieres gut erkennen. (Foto: Katrin Wollny-Goerke / BfN)
Kegelrobbe mit Jungtier am Strand.
Die ersten Tage verbringt die Mutter bei ihrem Jungen. Doch dann kommt sie nur noch alle sechs Stunden zum Säugen an Land. (Foto: Katrin Wollny-Goerke / BfN)
Kegelrobbe säugt ihr Jungtier.

Im frühen Frühjahr, wenn die Ostsee zum Teil noch gefroren ist, bringen die Kegelrobben ein Junges zur Welt. Die Jungtiere werden direkt auf dem Eis, auf Felsen oder Sandstränden geboren. In den ersten Wochen trägt das Kleine ein dichtes weißes Fell, das es wärmt. Doch weil die Muttermilch der Robben so viel Fett enthält, legen die Jungen schnell zu. Schon mit drei Wochen können sie 50 Kilogramm wiegen! Jetzt geht ihnen auch nach und nach das Fell aus, denn wenn die Speckschicht dick genug ist, schützt sie auch vor Kälte. Wenn sie die weißen Fellhaare verloren haben, gehen die Robbenkinder zum ersten Mal schwimmen. Lernen müssen sie es nicht - im Wasser sind sie in ihrem Element und schwimmen und tauchen können sie instinktiv.

Kegelrobben auf Tauchstation

Kegelrobben tauchen hervorragend...(Foto: Severine Bär / BfN)
Kegelrobbe mit Fisch im Maul.
...und jagen im Meer nach Fisch.(Foto: Graner / BfN)
Kegelrobbe über Seetang.

Kegelrobben kannst du gut an ihrer länglichen Schnauze erkennen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich durch ihre Fellfarbe. Während die Männchen ein dunkles Fell mit wenigen hellen Flecken tragen, sind die Weibchen hell mit dunklen Flecken. Kegelrobben können hervorragend tauchen. Auf der Jagd nach Heringen, Dorschen oder Makrelen bleiben sie bis zu 30 Minuten unter Wasser und tauchen mehr als 200 Meter tief! Das Wasser ist ihr Element: An Land kommen die Kegelrobben nur, wenn sie sich paaren wollen und um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Dort wirken sie behäbig und unbeholfen, doch unter Wasser werden sie zum pfeilschnellen Räuber.

zurück

Weiterlesen

(Foto: gemeinfrei)
Junge mit Kescher am Meer

Im Artikel "Am Meer" erfährst du mehr über die Nord- und Ostsee. Tauche ein in die Welt der Ozeane vor unserer Haustür:

Zum Meer.

Und hier kannst du nachlesen, wie Pflanzen und Tiere im Meer geschützt werden sollen:

Naturschutz im Meer

Hier findest du mehr über Fischerei in Nord- und Ostsee und erfährst, warum die Europäische Union mehr für den Schutz der Meerestiere tun will:

Überfischte Meere

Stellst auch du dir unter dem Wort "Riff" sonnendurchflutete Korallenriffe der Südsee vor? Dann lass dich überraschen: Auch in Nord- und Ostsee gibt es Riffe. 

Am Riff ist was los

Meeresenten sind pfeilschnelle Flieger und ausdauernde Taucher. Lies hier mehr über die Wasservögel:

Zu den Meeresenten.

Wer geht Nord- und Ostsee auf den Grund? Wie Meeresforscher arbeiten, erfährst du hier:

Meeresforschung.