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Lexikon

Landwirtschaft ganz nah: Auf dem Biohof

In unserem Themenartikel erfährst du alles über Landwirtschaft. Aber weißt du auch, wie Landwirtinnen und Landwirte arbeiten? Konstantin hat einige von ihnen besucht und nimmt dich heute mit auf einen Bio-Bauernhof.

Bei den Biobauern vom "Hof zur Hellen"

Auf dem Biohof "zur Hellen" leben Rinder, Schweine und Hühner. Außerdem wird Getreide und Gemüse angebaut. Anders als beim Nachbarn, dem Milchhof Judt, ist der Hof zur Hellen kein Familienbetrieb, sondern eine Hofgemeinschaft. Hier arbeiten viele Menschen mit unterschiedlichen Berufen. 

Die Salatköpfe im Gewächshaus sind schon fast fertig, während draußen auf den Feldern kaum etwas wächst. Aber wenn die Sonne durch die Scheiben scheint, dann wird es im Gewächshaus schön warm, so dass die Pflanzen hier im Frühjahr schon geerntet werden können. Der Hof verkauft sein Gemüse im Hofladen, auf den Wochenmärkten der Umgebung und liefert es den Kunden sogar bis an die Haustür. 

Die Ferkel auf dem Hof zur Hellen leben in kleinen Gruppen in Offenställen. Sie werden auf den Höfen in der Nachbarschaft geboren und hier aufgezogen. Im Alter von drei Monaten kommen sie auf den Hof und bleiben rund eineinhalb Jahre, bevor sie geschlachtet werden. 

Die Hühner vom Hof zur Hellen leben im Wohnwagen. Ihr Hühnerstall hat nämlich Räder. Das ist sehr praktisch, denn so können die Hühner immer zu den schönsten Weiden ziehen. Freilaufende Hühner gehen mit ihrer Weide nämlich nicht zimperlich um: Sie buddeln Löcher, in denen sie Sandbäder nehmen, scharren nach Regenwürmern und Insekten und fressen das frische Gras. Nach einiger Zeit sieht eine Hühnerweide ziemlich mitgenommen aus. Doch das ist kein Problem. Mit ihrem Hühnermobil können die Hühner einfach umziehen.

Auch Rindviecher sind auf dem Hof zur Hellen zu Hause. Wenn auf den benachbarten Höfen Kälber geboren werden, dann kommen die Jungs im Alter von vier Monaten zum Hof zur Hellen. Hier leben sie in Gruppen für etwa eineinhalb Jahre zusammen, bevor sie geschlachtet werden. Das Rindfleisch wird in den umliegenden Hofläden verkauft.    

Hühner und Schweine auf dem Hof zur Hellen

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Was macht ein Biobauer anders?

Von 100 Landwirten in Deutschland sind zur Zeit ungefähr acht Landwirte Biobauern. Sie betreiben "ökologische Landwirtschaft". Was bedeutet das und was unterscheidet die Biobauern von anderen Landwirten?

In der "ökologischen Landwirtschaft" sollen Naturschutz und Landwirtschaft miteinander im Einklang stehen. Dazu muss ein Biobauer bestimmte Regeln einhalten und vieles anders machen als ein "normaler" (man sagt auch: "konventioneller") Landwirt:

+ Biobauern nutzen keine chemischen Mittel zur Bekämpfung von Unkraut oder Insekten, sondern versuchen mit natürlichen Mitteln, schädliche Insekten und Wildkräuter los zu werden. Das bedeutet allerdings auch mehr Arbeit und mehr Zeit.

+ Biobauern versuchen, möglichst viele robuste Pflanzensorten anzubauen, weil diese weniger Düngung brauchen und von bestimmten Schadinsekten nicht so stark angegriffen werden.

+ Die Tiere auf dem Biohof müssen so gehalten werden, dass sie ausreichend Platz und Auslauf haben. Sie dürfen nur Futter bekommen, das auf dem Hof angebaut wurde. Der Mist aus den Ställen dient wiederum als Dünger für die Äcker. So entsteht auf dem Biohof im Idealfall ein Kreislauf. 

+ Weil die Menschen auf einem Biohof mehr Zeit für ihre Arbeit benötigen, aber weniger ernten und weniger Tiere halten können, muss man für Biolebensmittel im Laden mehr Geld bezahlen als für die Lebensmittel, die ein "konventioneller" Landwirt erzeugt.