Lexikon
Feldhamster
Der Feldhamster ist selten geworden. Früher war er auf unserer Feldern so zahlreich, dass er als Schädling verfolgt wurde. Heute dagegen ist der putzige Nager vom Aussterben bedroht. Wie konnte es soweit kommen?
Wenn die Hamsterbacken nichts zu hamstern haben
Kennst du Konstantin? Er ist ein Feldhamster und das Maskottchen der Naturdetektive. Tier des Jahres 2016 ist er auch noch. Doch das hat einen ernsten Hintergrund: Die Feldhamster sind in Gefahr, denn es werden immer weniger. Ihr Problem: Weil Landwirte heute starke Maschinen haben, können sie ihre Felder innerhalb eines einzigen Tages restlos abernten. Aus einem Schlaraffenland für Hamster wird quasi über Nacht eine Wüste - und das mitten im Sommer, wenn die Hamster ihre Vorräte für den Winter sammeln. So bleiben Hamsterbacken und Vorratskammern leer und Familie Hamster wird nicht mehr satt.
Wie kann man dem Hamster helfen?
Helfen können dem Hamster vor allem die Landwirte. Denn Feldhamster leben nun mal auf Feldern. Sie fressen Getreide und Hülsenfrüchte. Um den Winter zu überleben, müssen Feldhamster einen Vorrat anlegen - sonst verhungern sie. Landwirte dagegen möchten ihr Feld komplett abernten und nach der Ernte möglichst schnell wieder bestellen. Deshalb arbeiten beim Hamsterschutz Landwirte und Naturschützer zusammen.
Experten beraten die Landwirte
Die Experten beraten die Landwirte, wie sie ihre Felder hamsterfreundlich bewirtschaften können - zum Beispiel, indem sie breite Getreidestreifen nicht abernten, sondern bis in den Spätherbst hinein stehen lassen. Auf solchen Feldern haben Konstantin und seine Artgenossen genügend Zeit, ihren Wintervorrat zu füllen. Das klappt in einigen Regionen in Deutschland auch schon ganz gut. Deshalb besteht Hoffnung, dass sich die Feldhamster wieder vermehren. Die Naturschützer wollen aber nocht mehr: Der Staat soll den Landwirten Geld geben, damit noch mehr von ihnen bereit wären, auf einen Teil ihrer Ernte zu verzichten.
So lebt Konstantin, der Feldhamster
Feldhamster sind nur in der Dämmerung und nachts unterwegs. Tagsüber leben sie versteckt in ihren weit verzweigten Bauten unter der Erde. Die liegen meistens unter bewirtschafteten Feldern. In ihren großen Backentaschen sammeln Feldhamster ihre Nahrung und bringen sie dann in die Vorratskammer ihres Baus. Hamster sind Experten in der Vorratshaltung, denn im Winter gibt es für die Nager fast nichts zu fressen. Dann halten sie Winterruhe, indem sie ihre Körpertemperatur von über 32 Grad auf nur vier Grad absenken. Alle fünf Tage wacht ein Hamster auf, um aus seinem Vorrat zu naschen und aufs Klo zu gehen. Das Hamsterklo ist in einem besonderen Gang des Baus untergebracht, der in einer Sackgasse endet.
Mutiger Feldhamster: Konstantin macht Männchen
Konstantin ist ein ziemlicher Draufgänger. Wenn er sich von Mensch oder Tier bedroht fühlt, dann richtet er sich auf, als wollte er Männchen machen. Dabei wetzt er schnatternd und ziemlich laut die Zähne. Dann springt er seinen Gegner knurrend, fauchend und schrill kreischend in hohen Sätzen an. Mit diesem Überraschungsangriff hat er schon manchen stärkeren Feind in die Flucht geschlagen.