Lexikon
Auf dem Land
Deutschlands Landschaften sind fast überall von Landwirtschaft geprägt. Daran haben sich viele verschiedene Wildtiere angepasst. Für sie sind Felder, Wiesen und Weiden ein wichtiger Lebensraum. Landwirtinnen und Landwirte haben deshalb eine große Verantwortung für die Artenvielfalt in Deutschland.
Landwirtschaft prägt unsere Landschaft
Mehr als die Hälfte der Fläche von Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Felder, Wiesen und Weiden prägen die Landschaft. Im Frühling leuchtet der Raps, im Sommer stehen Getreide und Mais reif auf dem Acker. Eine solche Landschaft nennt man auch "Kulturlandschaft".
Viele verschiedene Wildtier-Arten haben sich an die Kulturlandschaft angepasst. Denk nur mal an Feldhase, Feldlerche und Feldhamster, die das "Feld" schon im Namen tragen. Dazu kommen Rehe, die auf den Feldern auf Futtersuche gehen, Füchse, Marder und Greifvögel, die nach Kleintieren jagen, Mäuse, Kaninchen und Maulwürfe, die sich unter den Wiesen durchbuddeln und viele Insekten- und Vogelarten, die den Boden und die Luft darüber bevölkern. All diese Arten und noch viele mehr sind darauf angewiesen, dass die Menschen Landwirtschaft betreiben. Aus diesem Grund haben Landwirtinnen und Landwirte eine große Verantwortung für die Natur und die Artenvielfalt.
Landwirte produzieren Lebensmittel
Die Hauptaufgabe der Landwirte ist es, unsere Lebensmittel zu produzieren. Wenn du morgens Brot, Käse und Eier auf dem Tisch hast, dann haben dafür viele Menschen gearbeitet - auch in der Landwirtschaft. Landwirtinnen und Landwirte verdienen ihr Geld mit dem Anbau und der Produktion von Lebensmitteln. Dabei müssen sie aber auch auf die Bedürfnisse der Wildtiere, auf die Gesundheit der Böden und die Sauberkeit der Gewässer achten. Das ist eine ganz schön anspruchsvolle Aufgabe.
Die Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert: Kleine Bauernhöfe mit vielen verschiedenen Tieren - so wie du es vielleicht aus Büchern kennst - gibt es fast nicht mehr. Die meisten Höfe haben sich vergrößert und "spezialisiert". Das bedeutet, dass sie entweder Tiere halten oder Ackerbau betreiben. Moderne Landmaschinen sowie Pflanzenschutz- und Düngemittel erleichtern den Landwirtinnen und Landwirten die Arbeit. Durch die Spezialisierung und den technischen Fortschritt können heute viel mehr Lebensmittel angebaut und produziert werden als früher. Dadurch sind die Lebensmittel billiger geworden - und das finden viele Menschen gut.
Doch gleichzeitig haben Forscherinnen und Forscher festgestellt, dass die Artenvielfalt auf dem Land zurück geht. Insekten und Feldvögel leiden besonders unter dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Gewässer und Böden sind von zu viel Dünger belastet. Je "intensiver" die Landwirtschaft ist - also je mehr auf der gleichen Fläche geerntet wird oder je mehr Tiere in einem einzigen Stall versorgt werden müssen - desto belastender ist das für die Natur.
Landwirtschaft und Artenvielfalt
Was kann man tun, damit ausreichend Lebensmittel für alle produziert werden können und Natur und Artenvielfalt trotzdem geschützt sind? Politikerinnen, Landwirte und Naturschützerinnen aus ganz Europa haben gemeinsam nach Lösungen gesucht. Einige Pflanzenschutzmittel wurden verboten, für andere kommt das Verbot in den nächsten Jahren. Auch beim Düngen müssen seit 2021 strengere Regeln eingehalten werden. Zugleich wird daran geforscht, wie man chemische Pflanzenschutzmittel ersetzen kann, neue Landmaschinen werden erprobt und Computerprogramme und Handy-Apps erfunden, die den Landwirten bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe helfen.
Konstantin hat für euch ganz unterschiedliche landwirtschaftliche Betriebe besucht und dabei gelernt: Für viele Landwirte ist der Naturschutz sehr wichtig, denn gesunde Böden und sauberes Wasser sind ja die Voraussetzung für gute Ernten. Einige von ihnen führen ihren Hof als Biohof, andere nutzen modernste Landmaschinen, die ihnen bei der Arbeit helfen.
Lerne diese landwirtschaftlichen Betriebe kennen: