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Lexikon

Meeresschutz

Schon seit vielen Jahren ist das Wattenmeer vor den Küsten Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande als Nationalpark ausgewiesen. Doch auch weit draußen im offenen Meer gibt es Gebiete, die so wertvoll sind, dass sie besonders geschützt werden müssen.

Sandbänke und Felsriffe unter Wasser sind Tummelplätze für besonders viele verschiedene Arten. Hier gedeihen riesige Algen, die kleinen Meerestieren Schutz bieten. Hier siedeln unzählige Muscheln, die wiederum viele verschiedene andere Meeresbewohner ernähren. Und hier kommen auch große Fische zum Jagen hin, denn der Tisch ist immer reich gedeckt. Davon profitieren auch die Meeressäugetiere: Robben und Schweinswale machen reiche Beute. Die kleinen Wale ziehen hier auch ihre Jungen auf.

Viele Gründe also, das Meer hier besonders zu schützen. Seit 2008 gibt es deshalb in der Nordsee vier, in der Ostsee sechs deutsche Schutzgebiete auf hoher See. Sie sind so bedeutsam für Europa insgesamt, dass sie zum Netzwerk "Natura 2000" gehören.

Meeresschutz für Schweinswale und Robben

Meerssäugetiere wie Schweinswale und Robben sind die letzten Glieder einer langen Nahrungskette. Auch sie kommen wegen der vielen Leckerbissen zu den Sandbänken und Felsriffen im Meer. Deshalb haben Meeressäuger besonders viel davon, wenn solche Gebiete unter Schutz gestellt werden und dort zukünftig weniger gefischt wird.

Gefährlicher Fischfang

Aber nicht nur die Nahrungskonkurrenz zu den Menschen macht den Walen und Robben zu schaffen, sondern auch die Art des Fischfangs. Immer wieder verheddern sich die Tiere in den Netzen der großen Fangschiffe und ersticken darin.

Lärm im Meer

Dazu kommt der Lärm in den Meeren, der besonders den Walen das Leben schwer macht. Wale jagen ihre Beute durch Echoortung - also durch das Aussenden und Empfangen von Tönen. Wenn im Meer Lärm herrscht, dann kann der Wal die Töne nicht mehr richtig hören und verfehlt seine Beute. Je lauter es im Meer ist, desto schwerer fällt ihm die gezielte Jagd. Das kostet Kraft und kann sogar zum Tod führen.

Forschung 

Der Schutz der Meere - nicht nur direkt vor unserer Küste, sondern auch weiter draußen - ist also wichtig, um Walen und Robben zu helfen. Deshalb soll in diesen Gebieten weniger Fisch gefangen und weniger Lärm gemacht werden. Da die Schutzgebiete aber noch ziemlich neu sind, gibt es dort noch nicht viele Verbote. Damit sich das ändert, erforschen Meeresbiologen im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschtuz die Tiere in den Schutzgebieten. Sie sollen dann Empfehlungen geben, wie man die Tiere am besten schützen kann.

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Was ist Echoortung?

Echoortung dient Zahnwalen zur Orientierung und zum Beutefang. Das funktioniert so: Der Wal sendet in kurzen Abständen sehr hohe Klicklaute aus. Diese Laute sind für Menschen nicht hörbar, aber man kann sie mithilfe von Unterwasser-Mikrofonen hörbar machen. Wenn die Laute auf ein Hindernis treffen, werden sie zurückgeworfen. Je nachdem wie sich der Ton verändert, kann der Wal die Richtung des Hindernisses, seine Geschwindigkeit und seine Beschaffenheit erkennen.  Handelt es sich um ein Beutetier, dann sendet er immer neue Töne in dessen Richtung, so lange bis er es erreicht hat.

Was bedeutet "Natura 2000"?

Mit "Natura 2000" hat die Europäische Union ein Netzwerk aus Schutzgebieten ins Leben gerufen, das besonders bedeutsame Naturräume in Europa bewahren soll. Alle Länder der EU melden Gebiete, die sie für besonders schützenswert halten. Mit der Meldung des Gebietes ergeben sich für die Länder auch Pflichten: Sie müssen dafür sorgen, dass die Natur dort wirksam geschützt wird. Dafür haben sie zwar ein paar Jahre Zeit, werden aber nach Ablauf der Frist auch von der EU kontrolliert. Zu den Natura 2000-Gebieten gehören zum Beispiel in Deutschland die Nationalparks an Land und an der Küste, aber eben auch bestimmte Gebiete im Meer, die vorher noch nicht unter Schutz standen.