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Lexikon

Was ist die "Rote Liste"?

Von der "Roten Liste" hast du bestimmt schon einmal gehört. Wenn man sagt, ein Tier steht auf der "Roten Liste", dann heißt das meist nichts Gutes. Doch was ist die Rote Liste eigentlich, wer steht da drin und was kann man damit machen?

Was ist die Rote Liste eigentlich?

Viele Tier- und Pflanzenarten in Deutschland und weltweit sind selten geworden. Gründe dafür gibt es viele: Durch die Landwirtschaft und den Bau von Straßen und Siedlungen sind ihre Lebensräume geschrumpft oder ganz verschwunden. Manche Arten kommen mit dem Klimawandel nicht zurecht, andere haben Probleme durch eingewanderte Tier- und Pflanzenarten aus anderen Erdteilen, die ihnen ihren Lebensraum und ihre Nahrung streitig machen. Natur- und Artenschutz dienen dazu, seltenen Tieren und Pflanzen zu helfen und ihre Lebensbedingungen verbessern, damit sie sich wieder vermehren können.

Alle 10 Jahre neu

Doch zuerst muss man ja wissen, welche Tiere und Pflanzen bei uns häufig und welche selten sind. Dazu gibt es die sogenannten "Roten Listen", für die viele Menschen in Deutschland regelmäßig Daten sammeln. Ungefähr alle zehn Jahre werden die Listen aktualisiert. Dann kann man sehen, von welchen Tieren oder Pflanzen es inzwischen wieder mehr gibt und welche noch seltener geworden sind - und entsprechend handeln. Die Rote Liste ist ein wichtiges Instrument des Naturschutzes.

Gibt es nur eine Rote Liste oder mehrere?

DIE EINE Rote Liste gibt es nicht. Jedes Bundesland in Deutschland gibt eigene Rote Listen für die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten heraus. Über Tier- und Pflanzenarten in ganz Deutschland gibt es Rote Listen vom Bundesamt für Naturschutz. Die Tier- und Pflanzenarten aus aller Welt sind in der internationalen Rote Liste aufgeführt, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) herausgegeben wird.

Bedrohte Lebensräume

Die Rote Liste stuft die untersuchten Lebewesen in verschiedene Gefährdungsstufen ein. Sie reichen von "gefährdet" und "stark gefährdet" bis hin zu "vom Aussterben bedroht" und "ausgestorben". Aber es gibt auch Rote Listen, die sich mit Landschaften beschäftigen - wie zum Beispiel die Rote Liste der Lebensraumtypen. In ihr geht es um Lebensräume wie zum Beispiel Meeresküsten, Wälder oder Heidelandschaften. In dieser Liste steht zum Beispiel, dass Wiesen mit Kräutern und Wildblumen in Deutschland besonders selten sind. Daran kann man schon ablesen, dass es auch um die Tierarten der Wildwiesen schlecht bestellt ist.

Wie werden Tiere und Pflanzen gezählt und wer schreibt die Rote Liste?

Wie du dir denken kannst, steckt in so einer Roten Liste viel Arbeit. Tiere und Pflanzen müssen gezählt oder zumindest abgeschätzt und die Ergebnisse mit den Einträgen in den alten Listen verglichen werden. Erst dann kann man sehen, ob es von einer bestimmten Art jetzt mehr oder weniger Tiere gibt oder ob sich die Zahlen gar nicht verändert haben.

Viele Stunden Arbeit

Viele Menschen, die sich mit bestimmten Tier- und Pflanzenarten gut auskennen, helfen bei dieser Arbeit. In ihrer Freizeit verbringen sie Stunden damit, Wildbienen, Laubfrösche oder Fledermäuse zu erfassen. Ohne diese Helfer wäre eine Rote Liste nicht möglich. Alle Ergebnisse werden dann von Wissenschaftlern ausgewertet und zusammengetragen. Schließlich werden die Listen veröffentlicht.

Wozu braucht man die Rote Liste überhaupt?

Die "Rote Liste der gefährdeten Arten" dient der Information. Sie ist kein Gesetz. Deshalb hat sie allein noch keine Auswirkungen daruf, ob eine gefährdete Art erhalten bleibt oder nicht.

Grundlage für Gesetze

Trotzdem ist sie sehr wichtig, denn sie ist die Grundlage für Gesetze zum Naturschutz. Sie informiert die Gesetzgeber darüber, welche besonders gefährdete Tier- und Pflanzenarten sie auch gesetzlich schützen müssen. Das hat dann Auswirkungen auf jeden von uns. Wenn zum Beispiel eine bestimmte Blume gesetzlich geschützt ist, darfst du sie nicht pflücken. Wer es doch tut, kann bestraft werden. Das trifft zum Beispiel auf alle Orchideen-Arten in Deutschland zu.

Wichtig für den Naturschutz

Daneben hat die Rote Liste aber noch weitere Funktionen: Sie informiert die Öffentlichkeit darüber, wie häufig bestimmte Tiere und Pflanzen bei uns sind und wie es um die Biologische Vielfalt in Deutschland bestellt ist. So zeigt sie Naturschutz-Organisationen, um welche Tiere und Pflanzen sie sich besonders kümmern müssen und ist Grundlage für Naturschutz-Maßnahmen.

Entscheidungshilfe für Planer

Bei der Landschaftsplanung ist sie eine wichtige Entscheidungshilfe. Wenn zum Beispiel eine neue Straße gebaut werden soll, können die Landschaftsplaner aus der Roten Liste erfahren, ob die Pflanzen oder Tiere in dem geplanten Baugebiet besonders geschützt werden müssen.

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Kleine Tiere mit großer Wirkung

Auch international bedeutsam

Wie die deutsche Rote Liste wichtig ist für deutsche Gesetze, ist die Internationale Rote Liste Grundlage für Gesetze zwischen den Ländern. Das betrifft vor allem den internationalen Handel. Nur nach strengen Regeln dürfen international geschützte Tiere und Pflanzen über die Grenze in ein anderes Land gebracht werden. Bei vielen Arten ist das auch ganz verboten - wie zum Beispiel beim Elefanten. So will die internationale Gemeinschaft verhindern, dass Elefanten nur wegen des Elfenbeins ihrer Stoßzähne getötet werden.

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Artenschutz in aller Welt

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Hörlexikon: 10 Dinge über...

...Rote Listen.

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In Deutschland streng geschützt:

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Luchs

Wolf

Wertvolle Lebensräume:

Wiesen und Hecken

Heidelandschaft

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