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Lexikon

Kraniche

Vögel des Glücks auf Reisen

Kraniche machen nichts alleine: Wenn sie in den Süden fliegen, dann immer in Gruppen. Und wenn einer einen guten Rastplatz gefunden hat, folgen ihm bald Zehntausende. Kranichpaare bleiben ihr Leben lang zusammen. Sie gelten als "Glücksvögel", denn wenn sie zurückkommen, beginnt der Frühling.

Tausende Kraniche am Himmel unterwegs

Wenn du zwischen der Ostseeküste und Rheinland-Pfalz wohnst, dann kannst du im Herbst und im Frühjahr besonders auffällige Zugvögel beobachten: Die Kraniche. An manchen Tagen sind sie zu Tausenden unterwegs. Erkennen kannst du sie an ihren lauten, trompetenartigen Rufen und an ihrer Flugformation, die wie eine riesige geschwungene Eins oder ein großes Himmels-V aussieht.

Woher kommen die Kraniche und wohin fliegen sie?

Kraniche brüten in Norddeutschland, Skandinavien und im Baltikum. Dort ziehen sie im Sommer ihre Jungen auf. Doch wenn der Herbst kommt, fliegen die Kraniche auf den immer gleichen Routen in ihre Winterquartiere. Sie versammeln sich im Oktober und November an bestimmten Rastplätzen zu riesigen Trupps. In dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste kann man dann bis zu 50.000 Tiere beobachten. Bis in den Dezember hinein starten die Tiere zu ihrer nächsten großen Flugetappe. Manche überwintern bereits in Frankreich, andere fliegen weiter nach Spanien.

Gesellige Trompeter

Kraniche haben ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten und verständigen sich während des Fluges durch laute Kontaktrufe. Deshalb hörst du die Tiere meistens, bevor du sie entdeckst. Die Flugformation folgt einem festen Muster: Kräftige, erfahrene Vögel wechseln sich an der Spitze der Gruppe ab, hinter ihnen folgen die Familien mit den Jungtieren.

Rückflug im Frühling

Mit den ersten warmen Westwinden kehren die Kraniche im Frühling zurück nach Norddeutschland. Manchmal fliegen sie zu früh los und stellen unterwegs fest, dass es zu Hause noch zu kalt ist. Für die Vögel kein Problem: Sie drehen einfach um und fliegen so weit zurück, bis das Wetter besser ist. Dort suchen sie sich einen Rastplatz und warten auf den Frühling.

Wie verbringen Kraniche den Sommer?

Den Sommer verbringen Kraniche in Bruchwäldern, Mooren und Sümpfen. Auf der Suche nach Nahrung schreiten die Vögel mit majestätischen Schritten durch ihr Revier. Mit ihrem spitzen Schnabel pflücken sie Insekten von den Pflanzen, picken Körner von den Halmen oder durchwühlen das Erdreich nach Saaten. Sie erbeuten auch Reptilien, Amphibien und kleine Säugetiere. 

Kranich-Paare bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen. Jedes Jahr im Frühling kann man den Balztanz der Kraniche beobachten, bei dem die Vögel flügelschlagend in die Luft springen und den Partner umwerben.

Kinderstube im Sumpf

Von März bis Mitte April legen Kraniche ein bis zwei Eier. Die Nester befinden sich in sumpfigem Gelände, häufig auf kleinen Inselchen im flachen Wasser. So sind die Eier vor Nesträubern geschützt. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Küken. Sie sind Nestflüchter und können das Nest schon nach 24 Stunden verlassen.

Kraniche sind sehr fürsorgliche Eltern und begleiten ihre Jungen ein ganzes Jahr lang von der Schlupf bis zu ihrer nächsten Brut. So stehen die Jungvögel auch während des Zuges in die Überwinterungsgebiete und zurück unter dem Schutz der Alten.

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Rufende Kraniche

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Steckbrief Kranich

Ordnung:
Kranichvögel

Vorkommen:
Nord- und Osteuropa, im Winter Südeuropa und Nordafrika

Größe
Bis 1,45 m hoch; Flügelspannweite 2,30 m, 5 bis 7 Kilo schwer

Lebensraum:
Sumpf, Moor, Feuchtwiesen, flache Seen.

Nahrung:
Getreide, Mais, Insekten, Amphibien, Reptilien.

Feinde:
Füchse, Wildschweine, Krähen, Seeadler

Anzahl Eier:
eins bis drei

Lebenserwartung:
20 Jahre

Wissenschaftlicher Name:
Grus Grus