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Lexikon

Wiesenvögel

Die Vögel der Wiese haben es schwer

Die Zahl der Singvögel in Deutschland nimmt ab. Besonders schwer haben es Vögel, die auf Feldern und Wiesen leben. Woran liegt das?

Immer weniger Singvögel in Deutschland

In Deutschland brüten insgesamt fast 100 Millionen Vogelpaare. Doch es werden immer weniger: Jede dritte Vogelart nimmt in ihrem Bestand ab. Vor allem Singvögel sind betroffen. Das haben Vogelkundler in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz in einer  Studie herausgefunden.

Besonders schwer haben es Vögel, die auf Feldern und Wiesen leben. Auch für Insektenfresser und Bodenbrüter ist das Überleben in den letzten Jahren schwieriger geworden. Das betrifft auch Arten, die bei uns eigentlich weit verbreitet waren - wie zum Beispiel den Stieglitz, der Vogel des Jahres 2016 ist.

Veränderungen der Landschaft

Gründe für den Rückgang suchen die Wissenschaftler vor allem in der Veränderung unserer Landschaften. Felder werden größer, Hecken und Wiesen verschwinden. Damit gehen aber auch die Nahrung und die Brutplätze bestimmter Vogelarten verloren.

Wenn Wiesen in Felder umgewandelt werden, dann verschwinden die Insekten. Das liegt daran, dass Insekten bestimmte Pflanzen zum Überleben brauchen. Kräuter und blühende Blumen sind auf Feldern aber Mangelware. Hinzu kommt, dass manche Landwirte auf ihren Feldern Mittel gegen Insekten versprühen. So geht den Vögeln die Nahrung aus.

Nicht alle Wiesen sind gleich wertvoll

Doch auch wenn Wiesen erhalten bleiben, sind nicht alle Wiesen für die Vögel gleich wertvoll. Die allermeisten Insektenarten leben auf Wiesen mit vielen verschiedenen Kräutern und Blumen. Dazu gehören Magerwiesen, Feuchtwiesen und Streuobstwiesen. Diese Wiesen werden beweidet oder nur selten gemäht. So kann sich eine große Vielfalt von Pflanzen entwickeln, die auch viele verschiedene Insekten anlocken. Mehr über die unterschiedlichen Wiesenformen erfährst du hier: Zu den Wiesenformen.

Schlecht für die Artenvielfalt

Die sogenannten Fettwiesen dagegen sind Wiesen, die vom Landwirt gedüngt werden, so dass er sie sechsmal im Jahr mähen kann. Er braucht das Gras als Viehfutter. Für viele Insekten sind solche Wiesen jedoch wertlos, denn dort kommen nur noch wenige Pflanzenarten vor - wie zum Beispiel Gras und Löwenzahn. Solche Wiesen kannst du bei uns inzwischen viel häufiger sehen als die anderen Wiesenarten. Für die Artenvielfalt ist das schlecht, denn mit den Insekten verschwinden auch die Vögel.

Auch gute Nachrichten

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Naturschützer wollen sich nun noch stärker dafür einsetzen, dass Wiesen erhalten bleiben. Viele Naturschutzverbände pflegen selbst Wiesen oder sie beraten die Landwirte, wie sie die Wiesen so bewirtschaften können, dass sie eine gute Ernte haben und trotzdem die Artenvielfalt erhalten.

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