Lexikon
Wiesenformen
Streuobstwiesen - Das Artenparadies
"Streuobstwiesen" sind Wiesen, auf denen verstreut Obstbäume stehen. Sie gelten als die artenreichsten Lebensräume Europas, denn zusätzlich zu den Blumen und Kräutern der Wiese sind auch die Bäume für die Tiere verlockend. Vor allem alte Obstbäume bieten mit ihrem löchrigen Stamm und der rissigen Rinde vielen Tierarten Unterschlupf: In Baumhöhlen schlafen Fledermäuse und Siebenschläfer und Spechte ziehen dort ihre Jungen auf. Zwischen den Blättern und Zweigen bauen Singvögel ihre Nester und verschiedene Insekten knabbern sich durch die Rinde oder sammeln an den Blüten Pollen und Nektar
Feuchtwiesen - Heimat für Kröte, Frosch und Co.
Feuchtwiesen sind Wiesen, deren Boden sehr nass ist. Sie liegen in Bachtälern oder in der Nähe von Flüssen und Seen und werden häufig überschwemmt. Auf Feuchtwiesen wachsen Pflanzen, denen nasse Füße nichts ausmachen - wie zum Beispiel die Trollblume. In den Pfützen der Feuchtwiese laichen Kröten und Frösche, Ringelnattern jagen dort und sonnen sich an Land. Brachvögel und Störche suchen mit ihren langen Schnäbeln zwischen den Pflanzen nach Beute. Wenn die Wiese im Frühjahr und Herbst überschwemmt wird, kannst du dort auch viele Wasservögel entdecken.
Magerwiesen - Lebensraum für Hartgesottene
Magerwiesen wachsen zum Beispiel auf Kalk- oder Sandböden, wo das Regenwasser schnell versickert und wenig Nährstoffe im Boden sind. Sie sind Lebensraum für die Hartgesottenen unter den Pflanzen. Dafür wachsen auf Magerwiesen aber ganz besonders seltene Exemplare, zum Beispiel bestimmte Orchideenarten. Weil das so ist, gibt es auf solchen Wiesen auch eine Vielzahl von Insekten zu beobachten, die man nirgendwo sonst finden kann. Seltene Wildbienen- und Schmetterlingsarten tummeln sich auf Magerwiesen. Auch Kreuzottern und Eidechsen fühlen sich hier wohl.