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Lexikon

Habicht - Vogel des Jahres 2015

"Hühnerhabicht" wurde er früher genannt, denn frei laufende Hühner waren für den schnellen Greifvogel eine leichte Beute. Der schlechte Ruf, den er bei den Hühnerhaltern hatte, ist ihm zum Verhängnis geworden: Viele machten Jagd auf den Vogel und fast wäre er ausgestorben. Heute dürfen Habichte nicht mehr gejagt werden und seine Bestände haben sich erholt.

Versteckter Jäger

Einen Habicht bei der Jagd zu entdecken, ist ziemliches Glück. Denn statt wie ein Bussard über offenem Gelände zu kreisen, wartet der Habicht auf seinem Ansitz im Baum darauf, dass ihm eine unvorsichtige Taube oder Krähe zu nahe kommt. Dann kann er blitzschnell starten. Bei der Verfolgung ziehen die Beutetiere meist den Kürzeren, denn Habichte sind sehr geschickt und umfliegen in rasender Geschwindigkeit jedes Hindernis.

Vom Landei zum Städter

Sein Revier ist der Wald oder offene Landschaften mit vielen alten Bäumen. Doch auch in Städten leben immer mehr Habichte. Berlin hat sogar deutschlandweit die größte Habichtdichte: 100 Brutpaare leben im Stadtgebiet! Das Stadtleben hat für die Vögel einige Vorteile: Krähen, Elstern und Tauben gibt es genug und in Stadtparks oder auf Friedhöfen stehen auch geeignete Bäume, in denen die Habichte ihren Horst bauen können. Außerdem haben die pfiffigen Vögel gemerkt, dass in der Stadt niemand Jagd auf sie macht.

Wie kann man einen Habicht erkennen?

Habichtweibchen sind ziemlich groß - ungefähr so groß wie ein Bussard. Die Unterseite des Habichts ist gebändert: Er trägt feine graue Bänder auf weißem Grund. Die Oberseite ist grau bis bräunlich. Über den Augen kannst du einen deutlichen weißen Streifen erkennen. Verwechseln kann man Habichte mit Sperbern, die ein sehr ähnliches Gefieder haben, aber kleiner sind - etwa so groß wie Tauben.

Seinen Horst baut das Habichtpärchen in einem hohen Baum, nahe am Stamm. Dazu schichtet es Äste, Zweige und Blätter zu einem großen, struppigen Haufen auf. Habichtpärchen bleiben ihr Leben lang zusammen und bauen im Laufe der Jahre verschiedene Horste, in denen sie abwechselnd brüten.

Warum ist der Habicht Vogel des Jahres 2015?

Jedes Jahr wählen Naturschützer und Vogelschützer einen Vogel des Jahres. Für den gewählten Vogel ist das jedoch meist kein Grund zum Jubeln. Denn fast immer werden die Vögel ausgesucht, weil sie für ein ganz bestimmtes Problem oder eine Gefährdung stehen, die viele andere Vogelarten auch betrifft.

Verbotene Jagd

In diesem Jahr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Greifvögel immer noch heimlich gejagt und getötet werden, obwohl das seit über 40 Jahren verboten ist. Mit der Schrotflinte, mit Fallen oder Fangkörben lauern manche Menschen den Greifvögeln auf - besonders den Habichten. Manche von ihnen sind Jäger, die die Vögel bei der Jagd auf Fasane, Kaninchen oder Hasen als Konkurrenten ansehen. Andere züchten Hühner oder Tauben und sorgen sich um die Sicherheit ihres Geflügels. Vogelschützer fordern, dass Gesetze zum Vogelschutz besser kontrolliert werden, damit die Menschen, die Greifvögel töten, auch bestraft werden.

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