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Lexikon

Wölfe auf der Jagd

Wölfe können Tiere erlegen, die viel größer und schwerer sind als sie selbst. Wie sie das schaffen? Indem sie zusammenarbeiten. Wölfe jagen im Rudel - mit Erfolg!

Gemeinsam sind sie stark

Die gemeinsame Jagd ist für ein Wolfsrudel - so nennt man eine Wolfsfamilie - die wichtigste Beschäftigung. Im Rudel können Wölfe auch Jagd auf größere Beutetiere machen - zum Beispiel wehrhafte Wildschweine, Rothirsche und Elche. Wie machen sie das?

Energie sparen

Wenn Wölfe ein Beutetier entdeckt haben, schleichen sie sich möglichst nah heran. Erst wenn sie sich auf wenige Meter genähert haben, rennen sie los, um zu jagen. Besonders ausdauernde Sprinter sind Wölfe aber nicht. Eine lange Verfolgungsjagd würde viel zu viel Energie kosten. Deshalb versuchen sie, die Beute nach wenigen schnellen Metern zu erwischen. Gelingt das nicht, lassen die Wölfe von dem flüchtenden Tier ab. Dann müssen sie später einen neuen Versuch wagen. Manchmal können einige Tage vergehen, bis ein Wolfsrudel erfolgreich Beute gerissen hat und sich satt fressen kann.

Clevere Strategie

Erfahrene Wolfsrudel teilen sich auf: Dann schleichen sich nur einige Wölfe des Rudels an das Beutetier heran und treiben es den übrigen Mitgliedern des Rudels entgegen, die versteckt auf der Lauer liegen. Kommt die Beute in ihre Nähe, schnellen sie aus ihrer Deckung und greifen an. Diese Methode ist ziemlich erfolgreich, gelingt aber auch nicht immer. Ein erwachsener, gesunder Rothirsch oder ein starkes Wildschwein ist auch für ein Wolfsrudel eine schwierige Beute.

Meistens erlegen Wölfe alte, kranke oder schwache Beutetiere. Für den Wildbestand ist das gut, denn so können sich zum Beispiel Krankheiten nicht so leicht verbreiten. Auch der Wald bleibt gesünder, wenn es nicht zu viele Rehe und Hirsche gibt, die die jungen Pflanzen abfressen.

Jäger und Babys

Im Wolfsrudel sind die Eltern die Chefs, denn sie sind die erfahrensten Tiere. Sie führen das Rudel auch bei der Jagd an. Die Jungwölfe aus dem letzten Jahr (man sagt auch "Jährlinge") gehen mit auf die Jagd, um von ihren Eltern zu lernen. Welpen müssen zu Hause bleiben. Doch schon im  Spätherbst sind die Kleinen fast so groß wie ihre Eltern und dürfen mit. Wenn ein Jungwolf nach ungefähr zwei Jahren seine Familie verlässt, hat er alles gelernt, was er für die Jagd wissen muss und kann sich selbst ernähren.

Wie jagt ein Wolf, der noch kein Rudel hat?

Wenn ein Jungwolf sein Rudel verlassen hat, muss er eine Weile alleine klar kommen. Dann reißt er meist schwächere Tiere, die er auch alleine erlegen kann. Rehe gehören dann zu seiner häufigsten Beute. 

Übrigens jagen auch die Wölfe aus einem Rudel manchmal alleine, wenn sie dadurch mehr Erfolg haben. Die erlegte Beute wird aber mit dem Rudel geteilt.

Was fressen Wölfe eigentlich?

Was Wölfe fressen, hängt ganz davon ab, welche Beutetiere in ihrem Revier leben. Die Wölfe in Deutschland fressen vor allem Rehe, junge Rothirsche und Wildschweine. Manchmal stehen auch Hasen oder Mäuse auf dem Speiseplan. Wölfe in der Nähe von Gewässern fressen auch Biber, Wölfe im Gebirge mögen Murmeltiere, Wölfe in Kanada jagen Karibus und fressen sogar Lachs. Insgesamt braucht ein Wolf zwischen zwei und fünf Kilo Fleisch am Tag. Wenn Wölfe bei der Jagd kein Glück haben, können sie aber auch mehrere Tage ohne Nahrung auskommen.

Wenn sie können, jagen Wölfe am liebsten Beute, die möglichst leicht zu erwischen ist. Deshalb hörst du manchmal davon, dass Wölfe nachts Schafe oder Ziegen auf einer Weide gerissen haben.

Lies hier mehr darüber, warum das passiert und wie man Weidetiere schützen kann.

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Hörlexikon: 10 Dinge über...

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