Lexikon
Mustangs und Camargue-Pferde
Wo die wilden Mustangs wohnen
Im Westen der USA streifen wilde Pferdeherden durch das Land. Sie werden "Mustangs" genannt und stammen von den Pferden ab, die die spanischen Eroberer auf den Kontinent gebracht hatten. Mustangs gibt es in allen Farben. Sie sind eher klein und gelten als zäh, schnell und intelligent. Zähigkeit können sie in ihrem Lebensraum gut gebrauchen: Heiße Sommer mit kargen Böden und wenig Regen können sie genau so gut aushalten wie schneereiche Winter.
Zwei Millionen Mustangs sollen früher durch die Prärien gezogen sein. Dabei gerieten sie in Konkurrenz zu den Farmern, die ihre Rinderherden zu denselben Weidegründen führten. Viele Mustangs wurden erschossen, bis es kaum noch welche gab. Heute wacht eine Naturschutzbehörde über die Mustangs, so dass immer ungefähr 35.000 Tiere in Freiheit leben. Werden es mehr, dann lässt der Staat die Tiere einfangen und in große umzäunte Gehege außerhalb ihres Verbreitungsgebiets bringen.
Schon die Indianer fingen Mustangs ein und ritten sie zu. Später dienten sie auch den europäischen Siedlern als Reitpferde. Auch heute noch werden in Amerika Mustangs zugeritten. Sie können dann auf Versteigerungen gekauft werden.
Die Schimmel der Camargue
Die Camargue ist eine Landschaft mit Wiesen, Seen und Sümpfen in Südfrankreich. Der Fluss Rhone fließt dort in einem breiten Delta ins Meer. Hier ist das Reich der Camargue-Pferde. Mehrere Herden leben halbwild zwischen Schilfgras, Seeufer und Meeresküste. Alle Camargue-Pferde sind Schimmel. Sie werden mit dunklem Fell geboren und im Laufe der ersten Lebensjahre immer heller.
Camargue-Pferde werden seit Jahrhunderten gezüchtet. Trotzdem leben sie immer noch fast wie Wildpferde. Aber im Gegensatz zu den wild lebenden Mustangs in Amerika haben alle Camargue-Pferde Besitzer. Regelmäßig werden Pferde aus der Herde gefangen und verkauft. Camargue-Pferde sind beliebte Reitpferde.
Die Pferde sind perfekt an ihren nassen Lebensraum angepasst. Weil in der Camargue so viel Schilfgras wächst, fressen auch die Pferde dieses harte, dicke Gras. Außerdem sind sie in der Lage, ihre Nüstern zu schließen und auch Gras abzuweiden, das unter der Wasseroberfläche wächst.