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Lexikon

Vogelspinnen

Vogelspinnen sind der Inbegriff der Spinne: Groß, behaart, angsteinflößend. Knapp 1000 verschiedene Arten gibt es und ständig werden neue entdeckt. Vogelspinnen leben in den Tropen und Subtropen. Für Menschen sind sie ungefährlich - auch, wenn sie nicht so aussehen.

Fressen Vogelspinnen wirklich Vögel?

Die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian zeichnete vor 300 Jahren eine Vogelspinne, die auf einem Kolibri sitzt. Gesehen hatte sie die Spinne in Surinam, einem Land in Südamerika. Seitdem heißt diese Spinnenfamilie "Vogelspinnen" - obwohl Vögel wohl eher selten zu ihren Beutetieren zählen. Vogelspinnen fressen vor allem größere Insekten wie zum Beispiel Heuschrecken. Sie packen das Insekt mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen und beißen zu. Dann spritzen sie Gift in die Beute, die das Tier zersetzt, so dass die Spinnen es einfach aufschlürfen können. Übrigens: Für Menschen ist der Biss der Vogelspinne zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlich.

Tödlicher Gegner

Vogelspinnen sind ziemlich wehrhaft. Ihre Größe und ihr Gift schrecken viele Feinde ab. Manche Vogelspinnen-Arten haben sogar Brennhaare an ihrem Hinterleib, die sie einem Angreifer entgegen schleudern können. Treffen die feinen Härchen, schlagen sie die meisten Feinde in die Flucht. Der ärgste Feind der Vogelspinne bleibt davon jedoch unbeeindruckt: Die Wegwespe ist zwar kleiner als die Spinne, aber ihr tödlichster Gegner. Ihr giftiger Stachel lähmt die Spinne für kurze Zeit, so dass die Wespe ein Ei auf ihr ablegen kann. Die Spinne merkt davon nichts - so lange, bis die Wespenlarve schlüpft. Dann ernährt sie sich von der Spinne bis sie sie schließlich tötet. Andere Wegwespen-Arten betäuben die Spinne und schleppen sie in ihr Nest. Dort wird sie von den Larven der Wespe gefressen.

Die größte Vogelspinne der Welt

Die größte Vogelspinne der Welt heißt "Theraphosa blondi". Der Name hat aber nichts mit ihrer Haarfarbe zu tun, sondern mit ihrem Entdecker. Wenn man die Beine mitrechnet, bringt es die Spinne auf eine Gesamtlänge von 30 Zentimetern. Allein ihr Rumpf ist zwölf Zentimeter groß. Hier bei uns wirst du ihr aber nicht über den Weg laufen, denn sie lebt im tropischen Regenwald Südamerikas.

Weben Vogelspinnen auch Netze?

Vogelspinnen gehören zu den Webspinnen und können deshalb auch Netze weben. Sie benutzen sie jedoch nicht für die Jagd, sondern spinnen Wohnhöhlen und Kokons, in denen sie ihre Eier ablegen. In den Kokons sind die Eier und die frisch geschlüpften Larven vor Feinden sicher. Manche Vogelspinnen-Arten umgeben ihre Wohnhöhle mit Spinnenfäden, die wie eine Alarmanlage funktionieren. Kommt ein Beutetier vorbei und versetzt die Fäden in Bewegung, schnellt die Spinne aus ihrer Wohnhöhle und packt zu.

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Steckbrief Vogelspinnen

Ordnung:
Webspinnen

Familie:
Vogelspinnen (953 Arten)

Verbreitung:
Tropen und Subtropen (auch Portugal und Spanien)

Lebensraum:
Tropischer Regenwald, Steppen, Wüstengebiete

Größe:
Bis 30 Zentimeter

Nahrung:
Größere Insekten, Skorpione, kleine Nagetiere, kleine Reptilien, Nestlinge von Vögeln

Feinde:
Wegwespen

Wissenschaftlicher Name:
Theraphosidae

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