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Lexikon

Gefährliche Spinnen

Als gefährlichste Spinne der Welt gilt die australische Trichternetzspinne. Die giftigste Spinne der Welt ist die Brasilianische Wanderspinne. In Europa ist die Schwarze Witwe eine der wenigen Spinnenarten, die auch für Menschen gefählich werden können.

Aggressiv und gefährlich: Sydney-Trichternetzspinne

Die gefährlichste Spinne der Welt lebt in Australien. Die Sydney-Trichternetzspinne ist vor allem deshalb so gefährlich, weil sie rund um die Großstadt Sydney in Australien vorkommt und dort auch gern in die Gärten der Menschen einzieht. Ihr Gift kann vor allem Kinder und ältere Menschen töten. Da die Spinne mit fast fünf Zentimetern Länge ziemlich groß ist, sind auch ihre Zähne lang und spitz genug, um menschliche Haut mühelos zu durchdringen. 

Im Verborgenen

Eigentlich ist die Sydney-Trichternetzspinne eine Waldbewohnerin. Sie braucht kühle, schattige Böden, in die sie ihre Wohntunnel graben kann. Wenn in einem Garten genügend Gebüsch und niedere Pflanzen wachsen, zieht sie dort aber genau so gerne ein. Die Wohntunnel kleidet sie mit Spinnenseide aus und verbringt dort die längste Zeit ihres Lebens. Zur Paarungszeit streifen die Männchen auf der Suche nach einer Partnerin umher - und können dabei auch schon mal einem Menschen über den Weg laufen. Da die Tiere zu dieser Zeit auch besonders angriffslustig sind, kommt es immer wieder zu Unfällen. Gestorben ist aber in Australien schon lange niemand mehr an dem Biss der Spinne, denn inzwischen gibt es ein wirksames Gegengift.

Die Spinne mit dem stärksten Gift: Brasilianische Wanderspinne

Auch die Brasilianische Wanderspinne gehört zu den Spinnen, die Menschen gefährlich werden können. Insgesamt gibt es acht Arten dieser Gattung, aber nur eine von ihnen ist mit einem besonders starken Gift ausgestattet. Immerhin lebt sie schön weit weg - nämlich in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Dort ist sie allerdings ziemlich häufig und kommt sogar manchmal in die Häuser. Trotzdem sind tödliche Unfälle sehr selten, denn wenn eine Spinne zubeißt, um sich zu verteidigen, gibt sie normalerweise nur wenig Gift ab.

Die Brasilianische Wanderspinne wird übrigens auch "Bananenspinne" genannt. Tatsächlich kommt es manchmal vor, dass sich exotische Spinnen bei der Bananenernte nicht schnell genug aus dem Staub machen und über Umwege in Bananenkisten geraten, die nach Europa verschifft werden. Sogar in Deutschland sind schon Supermärkte tagelang geschlossen worden, weil Mitarbeiter gesehen haben, wie eine große behaarte Spinne aus einem Bananenkarton huschte. Dass es sich dabei tatsächlich um eine Brasilianische Wanderspinne handelt, ist jedoch sehr unwahrscheinlich. In den allermeisten Fällen stellte sich das Tierchen später als harmlose exotische Art heraus, die einer Brasilianischen Wanderspinne einfach nur ähnlich sah.

Woher hat die Schwarze Witwe ihren unheimlichen Namen?

Die "Europäische Schwarze Witwe" kommt in trockenen sandigen Regionen am Mittelmeer vor. Dort verkriecht sie sich unter Steinen und lauert auf Beute. Ihr Netz baut sie knapp über dem Boden auf. Bringt ein Tier - meistens größere Insekten - das Netz in Schwingungen, dann schnellt die Spinne aus ihrem Versteck, packt das Opfer und tötet es mit ihrem giftigen Biss.

Und Menschen?

Weil die Schwarze Witwe am liebsten in Steppen und Halbwüsten lebt, laufen ihr selten Menschen über den Weg. Entsprechend selten sind auch die Bisse. Die können zwar unangenehm sein, aber eine Vergiftung verläuft fast nie tödlich. Das Gift der Spinne kann üble Muskelkrämpfe verursachen, wirklich gefährlich ist es aber nur für Menschen mit einer Allergie.

Viel tödlicher ist die Schwarze Witwe für ihre eigenen Artgenossen. Denn nach der Paarung hat manches Weibchen großen Appetit. Und die einzige Beute in Reichweite ist - das Männchen. Sucht es nicht schnellstens das Weite, endet es sehr bald als Mittagessen seiner Partnerin. Und genau daher hat die Spinne ihren unheimlichen Namen.

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Steckbrief Europäische Schwarze Witwe

Ordnung:
Webspinnen

Familie:
Haubennetzspinnen

Gattung:
Echte Witwen

Verbreitung:
Südeuropa, Nordafrika

Lebensraum:
Trockene Steppen

Größe:
1 cm Körpergröße, Spannweite der Beine bis 4 cm (Weibchen),
5 mm Körpergröße, Spannweite bis 1,7 cm (Männchen)

Nahrung:
Insekten

Wissenschaftlicher Name:
Latrodectus tredecimguttatus

Steckbrief Sydney-Trichternetzspinne

Ordnung:
Webspinnen

Familie:
Hexathelidae

Verbreitung:
Australien, im weiten Umkreis der Großstadt Sydney

Lebensraum:
Ursprünglich Regenwälder und Hartlaubwälder, aber auch Gärten. Bevorzugt feuchte, schattige Böden.

Größe:
2,5 cm (Männchen) bis 3,5 cm (Weibchen) Körpergröße, Beinspannweite bis 8 cm.

Nahrung:
Insekten, Eidechsen, Frösche

Wissenschaftlicher Name:
Atrax robustus

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