Lexikon
Gelbbauchunke
Gelbbauchunken werden auf der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft. Zum Laichen braucht sie kleine, flache Tümpel wie es sie zum Beispiel in Flussauen gibt. Doch solche Tümpel sind selten und liegen oft weit auseinander. So kann sich die Gelbbauchunke nur noch schlecht vermehren.
Warum ist die Gelbbauchunke so selten?
In Deutschland wird die Gelbbauchunke auf der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft; in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gilt sie sogar als "vom Aussterben bedroht". Und das, obwohl sie eine der Arten ist, für die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. Ein bedeutender Teil des weltweiten Vorkommens von Gelbbauchunken lebt hier bei uns. Doch warum ist sie so gefährdet? Die Gelbbauchunke braucht kleine, sonnige Tümpel, um im Frühjahr ihre Eier (den "Laich") dort abzulegen. Früher fand sie solche Tümpel in Fluss- und Bachauen, doch heute sind solche Gewässer selten geworden. Flüsse und Bäche wurden begradigt und eingedeicht, so dass die natürlichen Hochwasser ausblieben und Auen austrockneten.
Heute kommt die Gelbbauchunke vorallem dort vor, wo Menschen künstlich Gewässer geschaffen haben, zum Beispiel in still gelegten Steinbrüchen, Kies- und Tongruben. Doch auch hier ist sie bedroht: Solche Gruben werden oft wieder verfüllt - Pech für die Gelbbauchunke. Außerdem sind diese Gebiete oft so weit voneinander entfernt, dass die Unken keinen Kontakt zu ihren Artgenossen in anderen Gewässern haben.
Wie kann man der Gelbbauchunke helfen?
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) will der Gelbbauchunke helfen. Dabei wird er vom Bundesamt für Naturschutz unterstützt. Mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer will der Verein in mehr als 100 Gebieten in Deutschland die Lebensräume von Gelbbauchunken wiederherstellen und möglichst miteinander verbinden. So sollen zum Beispiel zwischen zwei geeigneten Lebensräumen, die zu weit voneinander entfernt sind, kleine Tümpel angelegt werden. Solche kleinen Biotope, die Lebensräume miteinander verbinden, nennt man "Trittsteine". In den Trittstein-Biotopen sollen dann Gelbbauchunken angesiedelt werden. So könnten die Tiere vom Steinbruch aus über mehrere kleine Gewässer wieder zu natürlichen Bachauen gelangen.
Zugleich will der NABU Bäche und Flüsse wieder "renaturieren". Das bedeutet, dass die Gewässer wieder ihren natürlichen Verlauf und eine naturnahe Uferbepflanzung bekommen. Dadurch können sich wieder natürliche Hochwasser bilden, durch die kleine Tümpel entstehen, auf die die Gelbbauchunke angewiesen ist. Viele weitere Maßnahmen sollen das Projekt begleiten und den Bestand der Gelbbauchunke in Deutschland stärken.