Lexikon
Biologische Vielfalt und Religion
Bewahrt die Schöpfung!
Genau so steht es zum Beispiel in der Heiligen Schrift der Christen - der Bibel. Auch für Juden ist die Bewahrung der Schöpfung eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Muslime sehen in der Vielfalt der Natur ein Sinnbild für Gott und sollen sie deshalb schützen. Aleviten sagen: "Die Erde ist unsere Mutter. Der Himmel ist unser Vater. Die Sonne ist unser Ahne." Buddhisten glauben, dass der Mensch mit Gott und der Natur eine Einheit bildet und deshalb Verantwortung für die Natur trägt. Und für Hindus sind die Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft Gottheiten, denen man nicht schaden darf.
Der Erhalt der Biologischen Vielfalt sollte eigentlich ganz einfach sein - schließlich sind drei Viertel aller Menschen weltweit gläubig. Allein in Deutschland leben 51 Millionen Christen und vier Millionen Muslime. Doch Menschen tun nicht immer das, was ihre Religion sie lehrt.
Neun Religionen wollen die Biologische Vielfalt erhalten
Doch das soll sich ändern: Religionsgemeinschaften und Naturschützer wollen in Zukunft besser zusammenarbeiten. Deshalb haben sich im November 2017 schon zum zweiten Mal Menschen aus neun Religionsgemeinschaften und acht Naturschutz-Organisationen im Bundesamt für Naturschutz in Bonn getroffen. Das Treffen stand unter der Überschrift "Religionen und biologische Vielfalt". Die Teilnehmer haben viele gute Ideen gesammelt, wie die religiösen Gemeinden in Deutschland und die Naturschutzverbände zusammenarbeiten können.
Ein Baum für jede Moschee
Eine tolle Idee hatten die Muslime: Sie wollen, dass an jeder Moschee in ganz Deutschland ein Baum gepflanzt wird - und haben damit auch schon angefangen.
Grüner Hahn - was ist denn das?
"Grüner Hahn" heißt eine Aktion der Evangelischen Kirche: Alle evangelischen Kirchengemeinden in Deutschland sollen "nachhaltig" werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Energie für die Gebäude aus Wind und Sonne kommen soll oder beim Essen "bio" gekocht wird.
Orte der Biologischen Vielfalt
In allen Religionsgemeinschaften sollen die Grundstücke rund um Kirchen und Gebetshäuser zu Orten der biologischen Vielfalt werden. Dazu könnten zum Beispiel Wildblumenwiesen den Rasen ersetzen oder Teiche angelegt werden.
Klimaerklärung der Religionen
Unter dem Motto "Die Lebensgrundlagen erhalten" haben neun Religionen und acht Naturschutzorganisationen bei ihrem letzten Treffen in Bonn eine gemeinsame Klimaerklärung abgegeben.