Lexikon
Olivenbaum
Der Ölbaum oder Olivenbaum wird schon seit Jahrtausenden genutzt. In den uralten Texten der Bibel und des Koran spielt er eine wichtige Rolle.
Olivenöl - uralt und wertvoll
Wilde Olivenbäume wuchsen ursprünglich in den fruchtbaren Tälern zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. In dieser Gegend befindet sich heute das Land Irak. Über Jahrtausende züchteten und veredelten die Menschen den wilden Olivenbaum, so dass seine Früchte größer und ölhaltiger wurden. Schon vor 8000 Jahren haben Menschen wahrscheinlich aus den Früchten Olivenöl gewonnen. Die älteste Ölpresse der Welt, die Archäologen in der Stadt Jericho in Palästina entdeckten, ist immerhin 4000 Jahre alt!
Nahrung und Licht
Die Früchte des Olivenbaums bestehen zur Hälfte aus Öl, das schon immer vielseitig verwendet wurde - nicht nur als Nahrungsmittel und zur Körperpflege, wie wir es heute kennen, sondern auch als Brennstoff für Öllampen. Das Holz des Olivenbaums ist besonders hart und widerstandsfähig.
Wichtiges Symbol
Weil man den Olivenbaum so vielfältig nutzen konnte, war er schon vor Jahrtausenden sehr wertvoll und bedeutsam. Im Koran, der Heiligen Schrift der Muslime, ist das Licht der Öllampe ein Symbol für Gott als Licht der Welt. Mohammed nannte den Olivenbaum "gesegneten Baum". Auch in der Bibel kommt der Ölbaum immer wieder vor. Dort ist er unter anderem ein Symbol für Frieden und Segen.
Uralte und knorrige Bäume
Olivenbäume wachsen sehr langsam, können dafür aber sehr alt werden - in Griechenland, Spanien und Israel gibt es Olivenbäume, die fast 2000 Jahre alt sind. Je älter die Bäume sind, desto knorriger wird der Stamm, der mit seinen Rissen und Baumhöhlen vielen Tieren Unterschlupf bietet. Vögel fressen die Früchte und verbreiten so den Samen. Olivenbäume werden höchstens 20 Meter hoch. Die meisten sind jedoch viel kleiner, weil sie regelmäßig beschnitten werden, damit sie mehr Früchte tragen. Olivenbäume sind immergrün. Ihre Blätter fallen also nicht zu einer bestimmten Jahreszeit ab, sondern erst, wenn sie zu alt sind.