Lexikon
Weihrauch und Myrrhe
Zu Weihnachten hören die Christen in der Kirche die Geschichte von der Geburt Jesu Christi vor 2000 Jahren - und davon, wie dem neugeborenen Kind Geschenke gebracht wurden: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold kennst du, aber was sind Weihrauch und Myrrhe?
Besondere Düfte aus dem Orient
Weihrauch und Myrrhe sind Harze von Bäumen aus der Familie der Balsambaumgewächse. Diese Bäume wachsen in der Wüste. Sie kommen mit Hitze und Trockenheit gut zurecht.
Weihrauch
Schon bei den alten Ägyptern vor 3000 Jahren wurde Weihrauch bei besonderen Ritualen im Tempel benutzt. Auch heute noch spielt Weihrauch bei feierlichen Anlässen eine wichtige Rolle - zum Beispiel in der katholischen Messe an Weihnachten. Um den starken Duft zu erzeugen, zündet man die kleinen gelben Stückchen des Weihrauchharzes an. Das Harz wird aus dem Stamm der Weihrauchbäume gewonnen. Dazu ritzt man die Rinde an und lässt das Harz herauslaufen und an der Sonne trocknen. Nach drei Wochen kann man das getrocknete Harz vom Baumstamm kratzen. Weihrauch wird zum Beispiel in dem Land Oman in Süd-Arabien und in Somalia in Afrika geerntet.
Myrrhe
Myrrhe war zur Zeit Jesu das wertvollste und beliebteste Harz. Die Menschen benutzten es als Räuchermittel, aber auch als Parfüm und sogar als Heilmittel, denn es wirkt gegen Entzündungen. Myrrhebäume sind nicht höher als drei Meter, tragen kleine Blätter und Dornen. In Süd-Arabien, Äthiopien und Somalia wird Myrrhe geerntet.
Warum waren Weihrauch und Myrrhe so wertvoll?
Weihrauch und Myrrhe waren sehr wertvolle Geschenke. Die Ernte der beiden Duftstoffe ist aufwändig und zeitraubend. Außerdem musste das Harz über weite Strecken transportiert werden. Zwischen Somalia oder dem Oman, wo das Harz geerntet wurde, und dem Heimatland Jesu, Palästina, lagen große Wüstenlandschaften. Händler waren viele Tage lang unterwegs, um die Ernte nach Norden zu bringen.