Bundesamt für Naturschutz BfN

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Lexikon

Biologische Vielfalt in Deutschland

Orte mit besonders hoher Artenvielfalt gibt es auch in Deutschland. Diese Orte werden "Hot Spots" genannt. Meistens befinden sie sich dort, wo verschiedene Lebensräume aneinander grenzen - zum Beispiel in Flusslandschaften oder an der Küste. 

Hier tobt das Leben!

Den Begriff "Hotspots" (englisch für "heiße Punkte") hast du vielleicht schon gehört. Mit ihm bezeichnet man Orte, an denen besonders viel von etwas Bestimmtem vorkommt. Geologen haben den Begriff als erstes benutzt und meinten damit Orte auf der Erde mit vielen Vulkanen. Aber auch in der Biologie gibt es diesen Begriff: "Hotspots der biologischen Vielfalt" sind Regionen, in denen besonders viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten vorkommen.

Seltene Lebensräume

Auch in Deutschland gibt es solche "Hotspots": Das Bundesamt für Naturschutz nennt 30 Regionen in Deutschland, in denen besonders viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten leben - unter ihnen auch solche, die als gefährdet gelten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in diesen Regionen auch Lebensräume erhalten geblieben sind, die es anderswo schon lange nicht mehr gibt - wie zum Beispiel Hochmoore, Feuchtwiesen oder Sanddünen.

Küste, Berge, Flüsse

Häufig sind diese Landschaften sehr abwechslungsreich - die meisten Hotspots liegen an der Küste, in den Bergen oder in Regionen mit Flüssen und Feuchtgebieten. Denn: Dort, wo unterschiedliche Landschaftsformen zusammentreffen, gibt es besonders viel wildes Leben. Und es wird noch mehr werden, denn in allen 30 Gebieten soll sich das Leben für Tier und Pflanze verbessern. So sollen nicht nur bestehende Lebensräume erhalten bleiben und geschützt werden, sondern auch neue hinzukommen - wie zum Beispiel im Hotspot Oberrhein.

Hotspot Oberrhein - Schatzkiste der Natur

In Süddeutschland, wo der Rhein noch "Oberrhein" heißt, fließt er an den Großstädten Karslruhe, Mannheim und Mainz vorbei. Zwischen den Städten gibt es aber auch feuchte Auwälder, langsam fließende Nebenarme und kleine Tümpel, in denen seltene Tiere leben. Abends quaken hier die Laubfrösche, tagsüber schreiten Störche durch die feuchten Wiesen. Doch der Platz für Wildnis ist klein, denn Auwälder und Feuchtwiesen wurden trocken gelegt und Nebenarme des Flusses durch Deiche vom Hauptstrom abgetrennt. So trockneten sie aus und mit ihnen verschwanden auch viele Tümpel. Nun drängeln sich Frosch und Storch in den verbliebenen Lebensräumen. Ähnlich geht es ihrer Nachbarin, der Kreuzkröte. Die braucht aber nicht nur Wasser, um ihren Laich abzulegen, sondern auch trockene Gebiete, in denen sie die meiste Zeit des Jahres lebt. Beides gibt es am Oberrhein direkt nebeneinander - aber eben nur noch an einigen Stellen. 

Mehr Platz für Tiere

Doch obwohl die Lebensräume am Oberrhein in der Vergangenheit stark geschrumpft sind, kommen dort immer noch mehr verschiedene Pflanzen- und Tierarten vor, als anderswo in Deutschland. Höchste Zeit also, ihnen wieder mehr Platz zu verschaffen. Und genau deshalb hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Region zum Hotspot erklärt. Nun werden Naturschützerinnen und Naturschützer dort wieder Auwälder pflanzen und neue Tümpel anlegen und das BfN unterstützt sie dabei. Und auch die Menschen sollen erfahren, dass sie in einem "Schatzkästchen der Natur" wohnen. Deshalb werden auch Aussichtstürme gebaut und Wege durch das Gebiet angelegt. So haben alle etwas davon - Pflanzen, Tiere und Menschen.

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