Lexikon
Unser Naturgarten
Große Vielfalt auf kleinem Raum
Im Naturgarten fühlen sich viele verschiedene Tiere wohl: Bienen, Schmetterlinge und Käfer fliegen von Blüte zu Blüte, Vögel machen Jagd auf Insekten, in den Nischen einer Trockenmauer sonnen sich Eidechsen und im Laubhaufen vom letzten Jahr wohnt eine Igelfamilie. In Naturgärten herrscht große Vielfalt auf kleinem Raum.
Wildes Leben hinter dem Haus
Ein Garten kann Lebensraum für viele verschiedene Tiere und Pflanzen sein - ein kleiner "Hot Spot" der biologischen Vielfalt. Als "Hot Spots" bezeichnen Wissenschaftler solche Landschaften, in denen besonders viele verschiedene Tiere und Pflanzen zusammenleben.
Unordnung erwünscht!
Doch zwischen Rasenflächen und Zierpflanzen findet kaum ein Tier Unterschlupf und Futter. Anders dagegen in einem unaufgeräumten Naturgarten. Ein Garten mit Wildblumen-Beeten, Wasserflächen, Hecken und Trockenmauern lockt Insekten, Reptilien, Amphibien und Vögel an - und bietet Naturdetektiven tolle Möglichkeiten zur Tierbeobachtung.
Wenig Aufwand, viel Natur
Einzelne Elemente eines Naturgartens kann man in jedem Ziergarten anlegen. So musst du nicht euren ganzen Garten umgraben, um zum Beispiel Eidechsen anzulocken. Manchmal reicht schon ein kleiner Steinhaufen, ein sogenannter Steinriegel, an einem sonnigen Platz. Igel fühlen sich wohl in Laubhaufen vom letzten Jahr, Insekten und Vögel lieben bunte Blumenbeete mit einheimischen Wildblumen.
Ein buntes Blumenbeet für Bienen und Schmetterlinge
Das Wichtigste ist der Boden. Wenn du Wildblumen säen willst, dann muss er aus möglichst viel Sand bestehen, denn dort gedeihen Wildblumen am besten. Wenn der Boden in eurem Garten eher lehmig ist, musst du ihn lockern und dann möglichst viel Sand darunter mischen. Mitte April bis Mai kann es dann endlich losgehen: In der Gärtnerei bekommst du Samenmischungen mit Wildblumen für sonnige und schattige Standorte.
Richtig säen
Die Samen der meisten Wildblumen sind sehr fein. Am besten mischt du sie mit etwas Sand, bevor du sie auf dein Beet streust. Dann deckst du wenig Erde darüber und gießt das Beet vorsichtig. In der ersten Zeit musst du es immer schön feucht halten, damit die Samen keimen können.
Schlaraffenland für Insekten
Ein gut wachsendes Wildblumen-Beet braucht fast keine Pflege, denn "Unkraut" gibt es hier nicht. Außerdem brauchen einheimische Wildblumen und Wildstauden weniger Gießwasser, sind kräftiger im Wuchs und säen sich auch noch selbst aus. Weil in solch einem Beet viele verschiedene Pflanzen auf engem Raum zusammenstehen, ist es für Insekten wie ein Schlaraffenland. Das lockt wiederum verschiedene insektenfressende Vögel an.
So legst du einen Gartenteich an
Ein Gartenteich ist eine Supersache: Hier gibt es immer was zu sehen, denn Gartenteiche können Lebensraum für Molche, Frösche und Insekten sein. Allerdings darfst du keine Fische hineinsetzen. Warte lieber, bis die Tiere von alleine kommen. Am besten legst du einen Gartenteich im Frühjahr an. Dann werden schon im Sommer die ersten Bewohner einziehen.
So geht's:
Zunächst brauchst du den richtigen Platz im Garten. Achte darauf, dass mindestens ein Teil des Teichs fünf bis sechs Stunden Sonne am Tag bekommt. Das ist wichtig für die Wasserpflanzen. Außerdem sollte der Teich nicht zu nah an Laubbäumen oder Büschen stehen, damit im Herbst nicht so viele Blätter hineinfallen. Die bilden nämlich mit der Zeit eine faulige Schlammschicht am Grund.
Mindestens einen Meter tief
Nun kann es losgehen: Hebe zusammen mit ein paar Helfern ein Loch aus. Achte dabei darauf, dass es mindestens einen Meter tief ist. Dann können sich die Tiere bei Frost am Grund verkriechen. Die Wände des Loches sollten entweder gestuft sein oder so sanft ansteigen, dass sich dort Wasserpflanzen halten können. Außerdem musst du noch eine Flachwasser-Zone einplanen. Im Baumarkt bekommst du robuste Teichfolie, mit der du das Loch auslegen kannst. Nun fülle Wasser hinein und bepflanze deinen Teich.
Und nun heißt es abwarten. Mit der Zeit werden Insektenlarven und Amphibien deinen Teich ganz von allein bevölkern.