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Lexikon

Delfine

Mit ihren großen Augen und der spitzen Schnauze sehen Delfine aus, als würden sie ständig lächeln. Das macht sie zu den bekanntesten und beliebtesten Walen. Aber wusstest du, dass es allein 32 verschiedene Delfinarten gibt? Und dass der knapp 10 Meter große Schwertwal oder Orca auch dazu gehört?

Kuscheltiere sind Delfine jedenfalls nicht, sondern geschickte Jäger, die mit ihren spitzen Zähnen Jagd auf Fische, aber auch auf Pinguine, Robben und sogar auf andere Wale machen. Besonders die Schwertwale sind sehr gut darin, andere Meeressäuger zu erbeuten. Das Geheimnis der Delfine: Sie jagen nicht allein, sondern in Gruppen.

Diese Gruppen können aus einigen wenigen, aber auch aus vielen hundert Tieren bestehen. Man nennt sie "Schulen". Bei manchen Delfinarten bestehen die Schulen nur für kurze Zeit - zum Beispiel für eine Nacht oder während eines gemeinsamen Weges. Bei anderen Arten bleiben die Schulen über viele Jahre hinweg zusammen - und entwickeln zusammen geschickte Jagdstrategien.

Robbenfänger

Schwertwale zum Beispiel haben eine raffinierte Methode entwickelt, um Robben zu jagen, die sich auf Eisschollen geflüchtet haben: Einige Wale bringen die Eisscholle gemeinsam zum Kippeln. Das machen sie so lange, bis die Robben von der eisigen Fläche rutschen - einem weiteren Schwertwal direkt ins geöffnete Maul.

Fischernetz

Delfinschulen werden oft dabei beobachtet, wie sie Fische verfolgen, indem sie eine kilometerlange Reihe bilden und die Fische in die Enge treiben oder indem sie zusammen ganze Fischschwärme einkreisen. Wenn die panischen Fische nicht mehr entwischen können, schnappen die Delfine sich einen nach dem anderen - bis kein einziger mehr übrig ist.

Spielkinder im Ozean

Delfine gelten als verspielt. Aber sind sie das wirklich? Wenn Delfine auf Bugwellen schwimmen, Luftsprünge machen oder mit den Flippern auf das Wasser schlagen, dann glauben wir, sie machten das aus purer Lebensfreude. Doch meist steckt eine Absicht dahinter, die mit Spaß nicht viel zu tun hat: Das Reiten auf den Bugwellen spart Energie, denn den Schub, den das Schiff auslöst, muss der Delfin nicht mehr selbst aufbringen. Mit den Schlägen auf die Wasseroberfläche verständigen sich Delfine mit Artgenossen. Und mit einem kräftigen Sprung aus dem Wasser verschaffen sie sich einen Überblick. Vielleicht steckt manchmal auch einfach nur Spaß dahinter, aber das wissen wir bisher nicht.

Gibt es Delfine auch in Nord- und Ostsee?

Immer wieder mal kommt es vor, dass Delfine in der deutschen Nord- und Ostsee gesichtet werden. Solche Beobachtungen sind jedoch eher selten, so dass die Meeresbiologen davon ausgehen, dass die Tiere sich eher zu uns verirrt haben. Weißschnauzendelfine, Weißseitendelfine und Gewöhnliche Delfine wurden schon in der deutschen Nordsee entdeckt, aber Große Tümmler und Schwertwale sind die einzigen Delfinarten, die regelmäßig gesichtet werden. Heimisch aber sind bei uns nur die kleinen Schweinswale, die aber nicht zu den Delfinen gehören. Sie leben in Nord- und Ostsee und ziehen hier auch ihre Jungen auf.

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Steckbrief Schwertwal

Verbreitung:

Kalttemperierte Meere der Nord- und Südhalbkugel

Lebensraum:
Offenes Meer

Größe:
5,70 m bis 9,75 m

Gewicht:
Bis 10 Tonnen

Nahrung:
Besonders vielfältig. Fische, Pinguine, Robben, sogar andere Walarten.

Anzahl Junge:
Alle fünf bis acht Jahre eines

Lebensdauer:
Bis zu 90 Jahre.

Wissenschaftlicher Name:
Orcinus orca

Steckbrief Großer Tümmler

Verbreitung:
Weltweit in kühlgemäßigten bis tropischen Gewässern, auch Nordsee

Lebensraum:
Küstennähe und hohe See

Größe:
Bis 4,10 m

Gewicht:
90 kg bis 650 kg

Nahrung:
Fisch

Anzahl Junge:
Alle zwei bis sechs Jahre eines

Lebensdauer:
25 Jahre

Wissenschaftlicher Name:
Tursiops truncatus

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