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Lexikon

Alles über Insekten

Rund drei Viertel aller Lebewesen auf der Erde sind Insekten. Sie sind mit Abstand die artenreichste Tiergruppe. Und sie können fast überall leben - im Hochgebirge, unter Wasser, in Wüsten und im ewigen Eis.

Die heimlichen Herrscher der Erde

Wissenschaftler schätzen, dass es knapp eine Trillion Insekten auf der Welt gibt - ein unfassbar großes Gewimmel. Drei Viertel aller Lebewesen der Erde (Pflanzen und Pilze mitgerechnet) sind Insekten. Mehr als eine Million Insektenarten sind bisher bekannt - geschätzt soll es insgesamt aber mehr als 6 Millionen verschiedene Insektenarten geben. Allein in Deutschland sind 33.000 Insektenarten heimisch.

Fast überall zu Hause

Insekten gibt es seit 350 Millionen Jahren - viel Zeit, sich zu entwickeln und anzupassen. Das ist den Insekten so gut gelungen, dass sie heute fast überall auf und unter der Erde leben - nur nicht in den Ozeanen.

Körperbau der Insekten

Insekten gehören zu den Gliedertieren. Jeder Insektenköper ist in drei Teile gegliedert: Kopf, Brust und Hinterleib. Alle Insekten haben sechs Beine. Daran kannst du Insekten immer erkennen. Zählst du an einem kleinen Tier mehr als sechs Beine, handelt es sich nicht um ein Insekt. Außerdem haben alle erwachsenen Insekten Antennen und die meisten auch Flügel.

Wirbellose Tiere

Insekten sind wirbellose Tiere. Das bedeutet, dass sie kein inneres Skelett haben, sondern eine feste Außenhaut, den Chitinpanzer. Er stützt den Körper und hält ihn zusammen. Insekten haben keinen Blutkreislauf wie wir. Anstatt durch Adern und Venen, fließt das Blut der Insekten einfach durch die Hohlräume des Körpers. Insektenblut ist meistens auch nicht rot - es gibt farbloses, gelbes und sogar grünes Insekten-Blut.

Wenn Insekten erwachsen werden

Manche Insekten schlüpfen aus dem Ei und ähneln ihren Eltern sehr stark. Das ist zum Beispiel bei den Heuschrecken so, aber auch bei der Grünen Stinkwanze. Im Laufe ihres Heranwachsens müssen sie sich immer wieder häuten, denn ihr Panzer kann ja nicht mitwachsen. Dabei werden sie ihren Eltern immer ähnlicher. Nach mehreren Häutungen sind diese Insekten schließlich ausgewachsen. Insektenkinder, die auf diese Weise erwachsen werden, heißen nicht Larven, sondern Nymphen.

Was ist Metamorphose?

Andere Insekten - wie zum Beispiel die Schmetterlinge, der Marienkäfer oder die Ameisenjungfer - sehen als Larven vollkommen anders aus als ihre Eltern. Sie wachsen als Larve heran, verpuppen sich dann und entwickeln sich erst in der Puppe zum fertigen Insekt. Diese vollkommene Veränderung heißt "Metamorphose".

Haben Insekten eigentlich Feinde?

Insekten haben jede Menge Feinde. Vögel, Säugetiere, Reptilien, Amphibien und Spinnen haben Insekten auf ihrem Speiseplan - viele ernähren sich ausschließlich von Insekten. Selbst vor Ihresgleichen sind die Insekten nicht sicher. Libellen und Hornissen zum Beispiel machen Jagd auf andere Insekten.

Bedrohung Mensch

Aber Insekten sind auch durch den Menschen bedroht: In Deutschland ist die Zahl der Insekten in den letzten Jahren stark zurück gegangen. Das liegt auch an der intensiven Landwirtschaft. Wenn Äcker mit bestimmten Insektengiften behandelt werden, dann leiden darunter häufig nicht nur diejenigen Insekten, die der Landwirtschaft schaden, sondern auch viele Nützlinge - wie zum Beispiel Bienen, Fliegen und Schmetterlinge.

Natur besser schützen

Doch das soll sich ändern: Bestimmte Mittel zur Bekämpfung von Insekten dürfen zur Zeit in ganz Europa nicht mehr verwendet werden - so lange, bis geklärt wurde, dass sie für die meisten Insekten ungefährlich sind. Die zuständigen Minister der Europäischen Union wollen die Landwirtschaft verändern, um Pflanzen und Tiere besser zu schützen. Dazu werden sie in den nächsten Jahren aber noch viel verhandeln müssen.

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Wie funktioniert die Bestäubung?

Mit ihrem Duft und oft auffälligen Farben locken die Blüten Insekten an. Doch um an den süßen Nektar heranzukommen, muss das Insekt in die Blüte hinein krabbeln. Dabei berührt es den Staubbeutel, in dem der Pollen steckt. Ein wenig Pollen bleibt nun am Insekt hängen. In der nächsten Blüte streift das Insekt den Pollen wieder ab. Jetzt ist die Blüte bestäubt und kann Früchte und Samen bilden.

Übrigens:

Manche Pflanzen tragen mehr und größere Früchte, wenn sie nicht nur von einer, sondern von mehreren Insektenarten bestäubt werden.

Wenn die Insekten schlafen gehen...

Tag und Nacht Gewimmel - im Ameisenhaufen scheint nie jemand zu schlafen. Doch der Schein trügt: Ameisen schlafen tatsächlich, aber nicht alle gleichzeitig. Eine müde Ameise setzt sich an einen ruhigen Platz und lässt den Kopf nach unten hängen. Weil sie keine Augenlider hat, kann sie zum Schlafen die Augen nicht schließen. Trotzdem haben Forscher festgestellt, dass Ameisen in dieser Stellung wirklich schlafen - indem sie sie geweckt haben. Dabei bemerkten sie, dass die Ameisen einige Zeit brauchten, um sich wieder richtig bewegen zu können.

Nicht schlafen ist ungesund

Auch Honigbienen im Bienenstock schlafen. Sie halten ihre Fühler ganz still und lassen die Köpfe hängen. Ab und zu bewegen sie ihre Flügel im Schlaf, um sich Luft zuzufächeln. Forscher fanden heraus: Wenn die fleißigen Bienen mal nicht zum Schlafen kommen, dann können sie sich nicht mehr gut konzentrieren und lernen schlecht. Kommt dir das vielleicht bekannt vor?