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Lexikon

Waldkauz

Den Ruf des Waldkauzes kennt jedes Kind. Selbst wenn du ihn draußen noch nicht gehört hast, dann kennst du ihn bestimmt von Hörspielen oder aus dem Fernsehen - nämlich immer dann, wenn eine Szene in der Nacht spielt und ein wenig unheimlich wirken soll.

Unheimliche Nächte: Wenn der Waldkauz ruft

Waldkäuze sind Eulen und damit Vögel der Nacht. Sie leben im Wald, in Parks und sogar in Gärten. Ihre Spezialität: Sie fliegen völlig geräuschlos. So machen sie Jagd auf Mäuse und Maulwürfe, aber manchmal auch auf schlafende Singvögel. Die pflücken sie einfach von ihren Schlafplätzen im Baum.

Verräterisches Gewölle

Mit der Beute zwischen den Fängen fliegen die Käuze zu ihrem Ruheplatz, wo sie ihren Fang mit Haut und Haar verspeisen. Alles, was sie nicht verdauen können, würgen die Vögel später wieder aus - zum Beispiel Fell und Knochen. Das machen alle Eulen so. Die unverdaulichen Nahrungsreste nennt man "Gewölle". Für einen Vogelkundler sind sie sehr aufschlussreich, denn er kann genau erkennen, was die Eule gefressen hat.

Familienleben

Im Februar sind die Waldkäuze auf Brautschau. Haben sich zwei Waldkäuze erst einmal gefunden, dann bleiben sie sich ihr Leben lang treu. Kurz nach der erfolgreichen Balz sucht sich das Pärchen die passende Wohnhöhle. Dabei muss das Männchen suchen, während Madame entscheiden darf, ob ihr der Platz gefällt. Erst wenn die passende Höhle gefunden ist, kann die Brut beginnen - meist ist es Anfang März soweit.

Sprung in die Tiefe: Junge Waldkäuze auf Nestflucht

Nach vier Wochen kommen die kleinen Käuze auf die Welt - und werden bald übermütig: Obwohl sie noch gar nicht fliegen können, wagen sie sich gut vier Wochen nach dem Schlüpfen schon aus der Höhle.

Weil sich Bruthöhlen aber meistens hoch oben am Baumstamm befinden, platschen die Kleinen ziemlich unsanft auf den Boden. Dort rappeln sie sich aber schnell wieder auf und erkunden ihre Umgebung. An einer rauhen Baumrinde oder einem Busch klettern sie dann wieder nach oben und suchen sich einen Ast, wo sie sich weiterhin von Mama und Papa füttern lassen - und nebenbei das Fliegen lernen. Wenn sie das können, dann fliegen sie mit ihren Eltern das ganze Revier ab. So lernen sie, wo sie Beute finden, welche Tiere sie schlagen können - und von welchen sie lieber die Krallen lassen sollten.

Im August sind die kleinen Käuze alt genug, um die Eltern zu verlassen. Dann suchen sie sich ein eigenes Revier und gehen im nächsten Frühjahr schon zum ersten Mal auf Brautschau.

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