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Lexikon

Siebenschläfer

Die Siebenschläfer sind wieder wach. Nach sieben Monaten Winterschlaf müssen die kleinen Nager sich nun ganz schön sputen: In nur 5 Monaten verdoppeln Siebenschläfer ihr Gewicht, suchen sich einen Partner und ziehen 4 bis 6 Junge groß - ein Leben im Dauerlauf.

Was macht der Siebenschläfer, wenn er nicht schläft?

Von Mai bis September muss der Siebenschläfer ganz schön rein hauen. Die ganze Nacht ist er mit dem Suchen und Verputzen von Nahrung beschäftigt, denn schließlich muss sein Winterspeck mehr als ein halbes Jahr lang reichen. Nebenbei ziehen die Weibchen auch noch ihren Nachwuchs groß - ganz schön stressig. Aber dafür können sich die Siebenschläfer ja dann sieben Monate lang auf's Ohr hauen - und zwar eng zusammengekuschelt mit der ganzen Familie. In einer Erdhöhle halten sie dann Winterschlaf.

Ein dickes Polster für den Winter

Die Jungen, die im August in Baumhöhlen oder Nistkästen geboren werden, haben nur wenig Zeit, um sich ein Polster für den Winter anzufressen. In den ersten drei Wochen werden sie gesäugt, aber dann müssen sie schon selber festes Futter suchen. Am besten sind dafür Eicheln, Kastanien, Bucheckern und Nüsse geeignet, denn die sind sehr fetthaltig und lassen den Nachwuchs bald kugelrund werden. Schon im September sind die Jungtiere so gewachsen, dass man sie kaum noch von ihren Eltern unterscheiden kann.

Siebenschläfer: Nachtaktive Nager

Zu Gesicht bekommt man den Siebenschläfer leider nur selten, denn er ist nachtaktiv. Allerdings kann man ihn ab und zu gut hören: In manchen Nächten spukt er auf den Dachböden älterer Häuser herum und macht dabei lautstark auf sich aufmerksam.

Gespenst auf vier Beinen

Dabei ist der kleine Kerl nur auf der Suche nach Spinnen und Insekten. Die frisst er nämlich manchmal auch, um ein bisschen Abwechslung in seinen Speiseplan zu bringen. Lieber mag er jedoch pflanzliche Kost wie Früchte, Samen, Blätter oder Kastanien und Eicheln.

Laubwälder und Obstwiesen

Siebenschläfer leben in Laubwäldern mit vielen alten und manchen toten Bäumen. Dort gibt es genügend Höhlen, in denen sich verstecken und ihre Jungen großziehen können. Auch auf Obstwiesen und in Gärten mit alten Bäumen fühlen sie sich wohl. Hauptsache, es gibt genug fettreiches Futter und ein Örtchen zum Verkriechen.

Hier siehst du die flinken Siebenschläfer im Film!

Weil der Siebenschläfer so flink klettern kann, wird er aus der Entfernung manchmal mit einem Eichhörnchen verwechselt. Er kann sogar an Hauswänden empor klettern. Seine langen, gelenkigen Zehen helfen ihm beim Festhalten und seine Fußballen sondern eine klebrige Flüssigkeit ab, so dass seine Füße auch auf glattem Untergrund noch gut halten. Hier kannst du dem kleinen Kerl beim Klettern zuschauen:

Zum Film.

 

Film: Vier jugendliche Siebenschläfer

Schau mal, was vier jugendliche Siebenschläfer in einem Nistkasten des NABU Leverkusen treiben:

Zum Film.

 

Film: Neugeborene Siebenschläfer

Und hier siehst du ganz kleine Siebenschläfer-Babys, nur eine Stunde nach ihrer Geburt:

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Steckbrief Siebenschläfer

Familie:
Bilche

Verbreitung:
Mittel- und Südeuropa

Lebensraum:
Laubwälder, Obstwiesen, große Gärten

Größe:
30 cm (ohne Schwanz)

Gewicht:
100 bis 200 Gramm

Nahrung:
Bucheckern, Eicheln, Kastanien, Nüsse, aber auch Insekten

Anzahl Junge:
4 bis 6

Lebensdauer:
Bis zu 9 Jahre

Feinde:
Marder, Hauskatzen, Eulen

Wissenschaftlicher Name:
Glis glis

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