Lexikon
Walross
Walrosse leben am Nordpol. Mit ihrer dicken Speckschicht sind sie gut gegen Kälte geschützt und mit ihren Stoßzähnen können sie sich sogar gegen Eisbären wehren.
Wehrhafte Speckberge
Bis zu 400 Kilogramm Speck hat ein Walross-Bulle auf den Rippen. Sich damit forzubewegen, ist gar nicht so einfach. An Land sehen Walrosse furchtbar schwerfällig aus. Doch das täuscht: Wenn sie sich auf allen vier Flossen fortbewegen, sind sie so schnell wie ein laufender Mensch. Im Wasser kommen sie noch schneller voran. Walrosse können eine halbe Stunde lang die Luft anhalten. Besondere Tieftaucher sind sie aber nicht. Müssen sie auch nicht, denn Walrosse leben vor allem in Küstengewässern. Dort suchen sie den Meeresgrund nach Muscheln ab, fressen aber auch Schnecken, Krebse, Tintenfische oder Seegurken.
Kaum Feinde
Feinde müssen die Walrosse kaum fürchten. Manchmal versuchen hungrige Eisbären, eines zu erwischen. Doch das gelingt nur selten. Mit ihren Stoßzähnen können sich die Walrosse gut verteidigen. Bei den Walrossen tragen auch die Weibchen Stoßzähne. Die dienen aber nicht nur der Verteidigung, sondern auch dazu, sich auf dem Eis fortzubewegen, Löcher ins Eis zu schlagen - und natürlich, um Rivalen zu beeindrucken.
Zu Hause am Nordpol
Walrosse leben in der Arktis - also rund um den Nordpol. Allerdings nicht auf dem offenen Meer, sondern auf Inseln oder auf dem Packeis in der Nähe der Küste. Dort bilden sie oft große Kolonien, in denen Männchen und Weibchen getrennt leben. Nur zur Paarungszeit kommen sie zusammen. Am liebsten fressen Walrosse Muscheln vom Meeresgrund. Die spüren sie mit ihren feinen Tasthaaren an der Schnauze auf und legen sie frei, indem sie mit den Flossen den Sand wegwedeln. Um an das leckere Muschelfleisch heranzukommen, haben sie eine praktische Technik entwickelt: Sie saugen das Muschelfleisch einfach aus der Schale heraus.
Bedrohung
Früher wurden Walrosse stark bejagt. Davon haben sich die Tiere immer noch nicht erholt. Zwar stehen Walrosse seit Jahren unter Naturschutz, aber trotzdem gelten sie weiterhin als gefährdete Art. Nur etwa 15.000 Walrosse leben auf der atlantischen Seite des Nordpols - im Pazifik sind es wesentlich mehr. Woran das liegt, ist nicht bekannt. Wissenschaftler des WWF untersuchen jetzt, warum die Bestandszahlen des atlantischen Walrosses immer noch so niedrig sind. Sie vermuten, dass das auch mit dem Schmelzen des Eises durch den Klimawandel zu tun haben könnte.