Lexikon
Arktis und Antarktis
Artenvielfalt unter dem Eis
Arktis und Antarktis sind die Gebiete rund um Nord- und Südpol. Sie sind das ganze Jahr über von Eis bedeckt. Im Winter ist es dort monatelang dunkel und im Sommer geht die Sonne nicht unter. Tiefsttemperaturen von minus 50 Grad sind keine Seltenheit. Und doch ist diese scheinbar lebensfeindliche Umgebung voller Leben.
Antarktis
Die Antarktis am Südpol gehört zu den kältesten Orten der Erde - aber auch zu den artenreichsten. Auf dem Kontinent Antarktis herrschen große Eiswüsten vor. Das Eis ist an manchen Stellen fast fünf Kilometer dick. Hier und da ragen sturmzerzauste eisige Gipfel aus dem Eis hervor. Doch im Sommer kommen Millionen Zugvögel zum Brüten an die Küste. Warum? Weil das Meer rund um die Antarktis voller Nahrung ist.
Schlaraffenland im Meer
Unter dem Packeis schwimmen riesige Schwärme von Krill - Kleinkrebse, die die Lebensgrundlage für alle höheren Lebensformen bilden. Fische, Kalmare, Wale, Robben, Seehunde, Pinguine und Meeresvögel tauchen im eiskalten Wasser nach Nahrung. Manche Zugvögel legen Zehntausende von Kilometern zurück, um im Sommer in diesem Schlaraffenland jagen zu können. Sie brüten auf den Berggipfeln im Landesinneren oder direkt auf dem Packeis an der Küste.
Eisige Dunkelheit
Während der Polarnacht im Winter, wenn die Zugvögel längst nach Norden geflogen und die Wale weitergezogen sind, gibt es nur noch wenige Tiere, die bleiben - wie der Kaiserpinguin und die Weddellrobbe. Die Kaiserpinguine wandern auf das antarktische Inlandeis und brüten dort ihre Eier aus. Dicht gedrängt stehen sie als Gruppe zusammen und trotzen den eisigen Stürmen. Die Weddellrobben können eine Stunde lang die Luft anhalten und 600 Meter tief tauchen - so können sie auch unter dem dicksten Packeis noch nach Nahrung jagen.
Arktis
Als "Arktis" bezeichnet man die Meeresregion rund um den Nordpol. Am Nordpol ist der Arktische Ozean mehr als 4000 Meter tief und das ganze Jahr über von einer rund 3 Meter dicken Eisschicht bedeckt. Zur Nordpolar-Region gehören auch einige große Inseln.
Eisbären - geschickte Robbenjäger
Die bekanntesten Bewohner der Arktis sind die Eisbären. Sie sind sehr geschickte Robbenjäger und können ihre Beute schon aus großer Entfernung wittern. Sie verbringen den langen Winter auf dem Packeis und lauern an Eislöchern auftauchenden Robben auf. Im Sommer dagegen müssen Eisbären häufig fasten und von ihren Fettreserven zehren, denn das Eis zieht sich nach Norden zurück. Jetzt wandern auch die Robben nordwärts. Häufig können die Eisbären ihnen jedoch nicht folgen, weil das Eis zu schnell schmilzt.
Walrosse - wehrhafte Speckberge
An den Küsten der polaren Inseln leben Walrosse in großen Kolonien zusammen. Die mächtigen Bullen können mehr als drei Meter lang und 1000 Kilo schwer werden. Eine dicke Fettschicht schützt sie vor der Kälte und mit ihren großen Eckzähnen können sie sich auch gegen hungrige Eisbären verteidigen.