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Lexikon

Spitzmaus

Klein, aber oho!

Die Spitzmaus gehört zu unseren kleinsten Säugetieren. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze misst das Tierchen gerade einmal 8 Zentimeter. Aber die kleine Räuberin hat großen Appetit und kein Problem damit, auf Beutetiere loszugehen, die größer sind als sie selbst. Unterschätze niemals eine Spitzmaus!

Sechs Spitzmaus-Arten sind in Deutschland heimisch. Mit Mäusen haben sie allerdings nichts zu schaffen. Spitzmäuse gehören nämlich gar nicht zur Mäusefamilie, sondern zur Familie der Insektenfresser und sind mit Igeln und Maulwürfen verwandt.

Während Mäuse vegetarisch leben, ernährt sich die Spitzmaus von Insekten und Spinnen. Wasserspitzmäuse fressen auch kleine Frösche. Alle Spitzmaus-Arten brauchen eine ganze Menge Futter, denn sie laufen ständig auf Hochtouren. 800 bis 1000 mal in der Minute schlägt ihr winziges Herz. Dafür wird eine Menge Energie benötigt. Innerhalb weniger Stunden kann eine Spitzmaus verhungern.

Aber keine Sorge: Spitzmäuse sind erfolgreiche Jäger. Ihre scharfen spitzen Zähne können Insektenpanzer mühelos zerbeißen. Wasserspitzmäuse und Sumpfspitzmäuse sind besonders geschickt: Sie lähmen ihre Beutetiere mit Gift und legen sich Vorräte mit lebendiger Beute an, ähnlich wie Maulwürfe es mit Regenwürmern machen.    

Im Winter kleiner?!

Wenn jemand täglich so viel Futter braucht, sollte man eigentlich erwarten, dass er sich im Winter zum Winterschlaf hinlegt. Wo soll eine Spitzmaus jetzt so viele Beutetiere herbekommen? Doch weit gefehlt: Die Spitzmaus lebt ihr stressiges Leben auch in Eis und Schnee. Um jetzt trotzdem mit weniger Futter auszukommen, hat sie einen unglaublichen Trick auf Lager: Sie schrumpft! 

Im Winter lässt die Spitzmaus ihre Knochenmasse schrumpfen. Forschende haben nachgemessen und festgestellt: Der Kopf der Spitzmaus kann im Winter ein Fünftel kleiner sein als im Sommer. Auch das Gehirn schrumpft und ebenso andere innere Organe. Im Frühjahr bildet das Tierchen dann neue Knochenmasse und wächst wieder. Wie die Spitzmäuse das schaffen, ist noch nicht geklärt.

Jede Menge Nachwuchs

Spitzmäuse werden nicht besonders alt. Kein Wunder - ihr Herz hält dieses Leben auf der Überholspur nur höchstens zwei Jahre aus. Aber in dieser Zeit sorgen die Tiere für jede Menge Nachwuchs: Viermal im Jahr kann eine Spitzmaus bis zu 10 Junge bekommen. Wer rechnen kann, weiß jetzt: Wenn alles gut läuft, sorgt eine einzige Spitzmaus in ihrem Leben für 80 direkte Nachkommen!

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