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Lexikon

Brillenbär und Kragenbär

Brillenbär und Kragenbär sind hier bei uns lange nicht so bekannt wie ihre Verwandten. Der Kragenbär, auch Mondbär genannt, ist der einzige Bär Südamerikas. Der Brillenbär lebt in Süd- und Ostasien. Beide Bärenarten gelten als bedrohte Arten.

Dem Brillenbären geht der Lebensraum aus

Brillenbären haben ihren merkwürdigen Namen wegen der hellen Fellzeichnung im Gesicht, das bei manchen Bären wie eine Brille aussieht. Sie kommen in den Anden in Südamerika vor; deshalb werden sie auch "Andenbären" genannt. Die Anden sind ein Gebirge, das sich entlang der Westküste durch den ganzen Kontinent erstreckt. Es ist das längste Gebirge der Erde. Sein höchster Gipfel heißt "Aconcagua" und ist 6961m hoch.

Die meisten Brillenbären leben in den feuchten Nebelwäldern auf der Westseite der Anden. Dort kommen sie bis in fast 5000 Metern Höhe vor. Am liebsten fressen Brillenbären Pflanzen. Ihr Lieblingsfutter sind Bromelien. Das sind Pflanzen, die hoch oben in den Bäumen wachsen und in ihren Blättern viel Wasser speichern können. Um an die saftigen Blätter zu gelangen, klettern Brillenbären bis in die Baumkronen. Aber die Bären mögen auch Orchideenblüten und sogar Kakteen. Seltener frisst ein Brillenbär Insekten, Schnecken und kleine Nagetiere.

Insgesamt gibt es in freier Wildbahn noch etwa 24.000 bis 25.000 Brillenbären. Damit gilt der Brillenbär als gefährdet, denn sein Verbreitungsgebiet ist riesig. Zu schaffen macht den Brillenbären vor allem die Zerstörung ihres Lebensraumes. Auf dem Gebiet ehemaliger Feuchtwälder entstehen Äcker, Viehweiden, Siedlungen und Industriegebäude. Zum Schutz der Bären wurden in Südamerika viele kleinere Schutzgebiete gegründet. Naturschutzorganisationen setzen sich dafür ein, dass die Lebensweise der Brillenbären besser erforscht wird und mehr und größere Schutzgebiete entstehen.

Bär mit dem Fleck auf dem Pelz

Kragenbären leben in Süd- und Ostasien. Ihren Namen haben sie bekommen, weil sie im Nacken sehr lange Haare haben, die einen warmen Kragen bilden. Wegen des hellen Flecks auf ihrer Brust, der wie ein Halbmond aussieht, nennt man sie aber auch Mondbären. Wie die meisten anderen Bären fressen Kragenbären vor allem Pflanzen, obwohl sie als Allesfresser gelten. Um an reife Früchte und junge Blätter zu gelangen, stellen sie sich gerne auf die Hinterbeine. Sie leben in Laubwäldern im Gebirge und in tropischen Regenwäldern. Kragenbären können gut klettern und schwimmen.

Leider sind auch Kragenbären selten geworden. Sie werden zum Beispiel gejagt, weil die Bauern ihre Weidetiere beschützen möchten oder verlieren ihren Lebensraum durch Siedlungsbau oder Abholzung der Wälder. Viele Kragenbären werden aber auch gefangen und auf Bärenfarmen gehalten. Zum Glück werden solche Bärenfarmen in immer mehr Ländern in Asien verboten. Tierschutzorganisationen befreien die Bären und kümmern sich um sie.

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Steckbrief Brillenbär

Verbreitung:
Das Gebirge "Anden" in Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien und Venezuela (Südamerika).

Lebensraum:
Tropische Wälder, Grasland, Buschland.

Größe:
Zwischen 1,3 und 1.9 Meter (Männchen)

Gewicht:
Bis 175 kg.

Nahrung:
Allesfresser, vorwiegend Pflanzen.

Anzahl Junge:
1 bis 4.

Feinde:
Mensch

Wissenschaftlicher Name:
Tremarctos ornatus

Steckbrief Kragenbär

Verbreitung:
Süd- und Ostasien von Afghanistan bis Japan.

Lebensraum:
Laubwälder, tropische Regenwälder

Größe:
Zwischen 1,2 und 1.8 Meter (Männchen)

Gewicht:
Bis 150 kg.

Nahrung:
Allesfresser, vorwiegend Pflanzen.

Anzahl Junge:
2.

Feinde:
Mensch

Wissenschaftlicher Name:
Ursus thibetanus

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