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Lexikon

Affensprache

Wie "reden" Menschenaffen miteinander?

Menschaffen teilen sich untereinander auf unterschiedliche Weise mit. Sie setzen Zeichen mit Urin, um ihren persönlichen Lebensraum zu markieren oder ihre Stellung in der Gruppe anzuzeigen. Indem sie andere Affen berühren oder sich ihnen nähern, zeigen sie, wie sie zu den Anderen stehen und ob sie ihn mögen. Durch „Lausen“ stärken sie ihre Bindung zueinander. Menschenaffen geben aber natürlich auch Laute und Schreie von sich.

Wichtig bei Gefahr - Alarmrufe

Meerkatzen benutzen zum Beispiel drei verschiedene Alarmrufe, mit denen sie ihre Verwandten warnen: Bei Leopardenalarm flüchten die gewarnten Tiere in die Bäume, bei Adleralarm in die Büsche und bei Schlangenalarm beobachten sie den Boden, um vor der Schlange in die richtige Richtung fliehen zu können. Neben den Rufen teilen Meerkatzen sich anderen auch durch Grimassen mit wie durch Hochziehen der Augenbrauen oder durch Fletschen der Zähne. Sie begrüßen sich, indem sie ihre Nasen aneinanderdrücken.

Missverständnisse vermeiden – durch Gesten und Gebärden

Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans verwenden viele Gesten, um sich verständlich zu machen. Forscher fanden auch heraus, dass Orang-Utans Gebärdenspiele verwenden, um ihren Artgenossen und auch Menschen ihre Wünsche und Forderungen deutlich zu machen. Das machen sogar frei lebende Orang-Utans, die Menschen und deren Körpersprache nicht kennen. Dabei sind die Gesten so deutlich und umfangreich wie bei einem Pantomimespiel. Die Körpersprache ist aber nur eine Unterstützung ihrer Botschaft, ganz ähnlich wie beim Menschen.

Können Schimpansen das Sprechen lernen?

Rachenraum und Kehlkopf von Schimpansen sind anders beschaffen als beim Menschen, so dass sie sich nicht zum Sprechen von menschlichen Worten eignen. Schimpansen haben eine zu flache Zunge, um Laute wie „g“ und „k“ auszusprechen. Ihnen geht auch beim Sprechen die Luft aus, weil sie ihren Atem nicht genügend kontrollieren können. Außerdem sind sie schwerhörig: Schrille Schimpansenschreie hören sie gut, aber wenn ein Mensch mit ihnen redet, ist das für sie zu leise. Sie hören den Menschen dann zwar noch, aber sehr schlecht. Wahrscheinlich haben andere Menschenaffen ähnliche Probleme, menschliche Wörter auszusprechen und zu verstehen.

Ein Bonobo, der Englisch versteht

Ein Forscherteam will herausfinden, ob Menschenaffen überhaupt in der Lage sind, die menschliche Sprache zu verstehen und anzuwenden. Weil die Tiere mit der Aussprache Schwierigkeiten haben, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Tastaturen entwickelt, auf denen wichtigen Wörtern ganz bestimmte  Symbole zugeordnet sind. Mit Hilfe dieser Symbole haben es manche Affen tatsächlich gelernt, sich ihren Betreuern verständlich zu machen. Berühmt für sein Englisch ist zum Beispiel der Bonobo-Schimpanse Kanzi, der inzwischen so viele Worte kann wie ein dreijähriges Kind. Er kann mit Hilfe der Tasten seine Wünsche äußern und auf Fragen antworten. (Text von Sonja Stein)

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