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Lexikon

Gierige Gewächse: Dschungelpflanzen

Manche Pflanzen haben fiese Tricks auf Lager, um sich gegen andere durchzusetzen. Auch im tropischen Regenwald gibt es richtige Killerpflanzen.

Gierige Gewächse: Kannenpflanze, Sonnentau und Würgefeige

Unter den Regenwald-Pflanzen gibt es richtige Fieslinge. Sie gewinnen ihre Nährstoffe nicht aus der Erde oder der Luft, sondern fressen Tiere oder erwürgen andere Bäume. Warum? Weil im tropischen Regenwald so viele Pflanzen um Licht und  Nährstoffe kämpfen, dass nur die stärksten überleben - oder die cleversten.

Fleischfressende Pflanzen

Viele dieser trickreichen Gewächse verschaffen sich schon von Anfang an einen Standortvorteil: Sie keimen gar nicht am Boden, sondern in den Astgabeln der Urwaldbäume. So bekommen sie viel Sonnenlicht ab. Ihre Nährstoffe dagegen müssen sich solche "Aufsitzerpflanzen" oder "Epiphyten" auf andere Weise holen, denn ihre Wurzeln stecken ja nicht in der Erde. 

Die Blüte der fleischfressenden Kannenpflanze zum Beispiel bildet einen großen Hohlraum. Ihre Innenwände sind ganz glatt und wer hineinrutscht, kommt nicht mehr raus. Im Gegenteil - er wird langsam verdaut, denn der Hohlraum ist mit einer sauren Flüssigkeit gefüllt, die das Opfer innerhalb von wenigen Stunden auflöst.

Der Sonnentau, den es fast überall auf der Welt gibt, hat einen anderen Trick auf Lager: Seine Blätter sind mit Tentakeln besetzt, die einen klebrigen Saft absondern. Den finden Insekten unwiderstehlich. Doch wehe, sie kommen mit ihm in Berührung - dann kleben sie rettungslos fest. Die Tentakel schlingen sich um die Beute, dann rollt sich das Blatt zusammen - und schon kann die Mahlzeit beginnen.

Erfahre auf der Kinderseite "abenteuerregenwald" mehr über die fleischfressenden Pflanzen im Regenwald

Die Würgerin vom Regenwald

Ihr Name lässt nichts Gutes ahnen: Die  Würgefeige lebt davon, andere Bäume ganz langsam zu erwürgen. Zudem ist sie ein völlig verrückter Baum. Sie wächst nämlich von oben nach unten. Genau wie andere Aufsitzerpflanzen keimen ihre Samen hoch oben in der Krone eines anderen Baums. Doch statt sich mit Luft und Wasser zufrieden zu geben, beginnt die Feige, Wurzeln auszubilden. Diese wachsen entlang des Baumstamms, auf dem die Feige sitzt, nach unten - so lange, bis sie die Erde erreicht haben. Dort wachsen sie fest. Nun beginnt ihr zerstörerisches Werk: Die Wurzeln werden immer dicker und verwachsen miteinander, bis sie den Baum darunter vollkommen eingeschlossen haben. Schließlich stirbt der Wirtsbaum ab.

Mehr über die Würgefeige erfährst du bei Abenteuer Regenwald.

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