Lexikon
Warmer Winter
Zu einem richtigen Winter gehören Schnee und zugefrorene Seen, oder? Oft sieht der Winter in großen Teilen von Deutschland aber ganz anders aus: Es regnet - und das bei Plusgraden. Wie geht es eigentlich den Tieren in so einem warmen Winter?
Wo sind die Gartenvögel hin?
Normalerweise ist der Winter eine gute Zeit, um Vögel im eigenen Garten zu beobachten. Viele Vögel nehmen bei Schnee und Eis gerne das Angebot am Futterhäuschen an oder knabbern die letzten Beeren von den Gartensträuchern. Wenn es im Winter aber zu warm ist für Schnee, dann sieht es so aus, als kämen weniger Vögel in den Garten als sonst.
Genug Nahrung
Das liegt daran, dass die Vögel auch auf Feldern und im Wald noch genügend Nahrung finden. So kommen sie nur zwischendurch mal zu Besuch in den Garten. Zudem sind insgesamt weniger verschiedene Vogelarten unterwegs als im Frühjahr oder Sommer, weil die Zugvögel in ihre Winterquartiere geflogen sind. All das führt dazu, dass wir den Eindruck haben, es gäbe weniger Vögel als in Wintern mit viel Schnee.
Füttern nur bei Frost
Füttern musst du die Vögel bei warmem Wetter nicht. Denn wenn es sehr feucht ist und viel regnet, dann beginnt das Futter im Futterhäuschen oder im Meisenknödel schnell zu schimmeln. Wenn die Vögel das verschimmelte Futter fressen, können sie krank werden. Deshalb füttere die Vögel lieber nur dann, wenn es dauerhaft friert. Wechsle auch dann das Futter regelmäßig aus und halte das Futterhäuschen immer schön sauber. So können die Vögel gesund in den Frühling starten.
Mehr über das richtige Füttern von Vögeln im Winter findest du hier.
Wie verhalten sich die Tiere in einem warmen Winter?
Für den Energiehaushalt der Tiere ist ein warmer Winter eigentlich gut. Sie brauchen kaum Energie, um sich warm zu halten und finden immer noch genügend Nahrung, so dass sie ihre Fettpolster noch nicht aufzehren. Wenn es dann im Laufe des Winters doch noch schneien sollte und weniger Futter zur Verfügung steht, haben sie noch genügend Fettreserven, von denen sie zehren können.
Winterschläfer wachen auf
Der Biorhythmus mancher Tierarten kommt allerdings aus dem Gleichgewicht: Manche Winterschläfer wie Igel oder Fledermäuse wachen auf und gehen auf Nahrungssuche. Sobald die Temperaturen sinken, setzen sie ihr Nickerchen aber fort. Wenn du einen Igel im Garten entdeckst, lass ihn einfach seiner Wege ziehen. Er findet jetzt zwar viel weniger Fressbares als sonst, denn Insekten, Schnecken und Würmer haben sich in der Erde verkrochen. Aber auch Fallobst, Beeren oder Nüsse geben eine gute Zwischenmahlzeit ab. So stärkt sich der Igel ein wenig für den Rest des Winterschlafs.