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Lexikon

Eiszeit - Fische, Frösche und Molche im Winter

Hast du dich schon mal gefragt, was eigentlich Fische, Molche und Frösche machen, wenn im Winter Seen und Teiche zufrieren?

Was machen die Fische im Winter?

Für die Fische ist ein kalter Winter kein Problem. Einzige Voraussetzung: Das Gewässer muss tief genug sein. Denn dann friert es nicht bis zum Grund zu und die Fische finden immer noch genügend Platz zum Überwintern.

Warmes Wasser am Grund

Wieso das Wasser nicht komplett einfriert, hat mit Physik zu tun. Wasser hat bei vier Grad Celsius seine größte Dichte und ist somit am schwersten. Das Wasser an der Oberfläche kühlt immer weiter ab, während das wärmere Wasser zum Grund sinkt. Schließlich gefriert das Oberflächenwasser. Doch selbst in einem sehr kalten Winter bleibt das Wasser am Grund eines tieferen Sees immer flüssig, weil es von dem Eis darüber vor weiterem Abkühlen geschützt wird. Hier unten tummeln sich dann die Fische und Kleinlebewesen.

Kälteschutz

Zusätzlich zum warmen Wasser kommt den Fischen auch noch ihr körpereigener Kälteschutz zugute: Der Stoffwechsel arbeitet langsamer als im Sommer und die Fische bewegen sich so wenig wie möglich. Dadurch verbrauchen sie wenig Energie und kommen auch mit weniger Nahrung aus.

Wie überleben Frösche und Molche den Winter?

Amphibien wie Molche und Frösche suchen sich im Herbst ein feuchtes und geschütztes Plätzchen in der Nähe eines Gewässers - zum Beispiel unter Steinen, Wurzeln oder in verlassenen Mäusegängen. Dort fallen sie in eine sogenannte Winterstarre. Ihre Körpertemperatur gleicht sich der Außentemperatur an und alle Körperfunktionen nehmen stark ab: Das Herz schlägt nur noch wenige Male in der Minute und die Tiere machen weniger als einen Atemzug pro Minute. So können die Amphibien auch kalte Winter gut überstehen.

Überwintern im Schlamm

Doch es gibt auch Froscharten und einzelne Molche, die am Grund des Gewässers überwintern. Doch wie machen sie das? Jeder Naturdetektiv weiß schließlich, dass erwachsene Amphibien keine Kiemen haben und zum Luftholen an die Oberfläche müssen. Während der Winterstarre brauchen die Tiere jedoch nur sehr wenig Sauerstoff. Mit ihrer Haut können sie geringe Mengen Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen. Wenn sich Amphibien am Grund des Sees im Schlamm verkriechen, dann "atmen" sie also mit der Haut. 

Froschsterben im Gartenteich: Wie du Amphibien hilfst

Wenn der Winter sehr kalt oder besonders lang war, erleben die Besitzer von Gartenteichen im Frühjahr manchmal eine böse Überraschung: Sobald das Eis taut, schwimmen Molche und Frösche tot an der Oberfläche. Was ist passiert?

Je tiefer, desto besser

Ein Gartenteich muss mindestens einen Meter tief sein, damit am Grund noch genügend Wasser übrigbleibt. Ist er flacher, kann er komplett einfrieren. Dann sterben auch die Tiere, denn gegen Eiskristalle im Blut hilft die beste Kältestarre nicht.

Doch auch wenn der Teich tief genug ist, kann es zum Massensterben kommen. Das Problem sind Fäulnisgase, die sich in der Tiefe bilden und durch die geschlossene Eisdecke nicht abziehen können. Die Tiere unten im Schlamm werden vergiftet.

Laub entfernen

Was kannst du dagegen tun? Wenn in euren Gartenteich viel Laub fällt, dann solltet ihr das Laub regelmäßig entfernen - besonders im Herbst. Dabei kann man auch vorsichtig einen Teil des Schlamms vom Boden entfernen, um die Fäulnisprozesse während des Winters in Grenzen zu halten. Wichtig ist, dass du diese Arbeit rechtzeitig vor dem ersten Frost machst, damit sich nicht schon die ersten Tiere dort eingebuddelt haben.

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