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Lexikon

Artenschutz im Zoo

Was die Zoos für die Biologische Vielfalt tun

Randale im Affenhaus, Gebrüll bei den Löwen und tapsige Babys bei den Eisbären - im Zoo ist immer etwas los. Dort kannst du exotischen Tieren ganz nahe kommen. Aber wusstest du auch, dass die Zoos die Tiere nicht nur ausstellen, sondern auch viel für den Artenschutz tun?

Zoos erhalten Arten und Lebensräume

Meistens bekommst du als Zoobesucher davon nicht viel mit, denn die wirklich seltenen Arten sind oft unscheinbar und scheu. Wie zum Beispiel der Kleine Panda, den man im Gehege meistens suchen muss. Oder die Gelbbrust-Kapuziner. Das sind kleine Äffchen, von denen es in der Natur nur noch wenige 100 Tiere gibt. In den Zoos sind es weltweit 196.

Wichtigste Aufgabe der Zoos

Seltene Tierarten und ihre Lebensräume in aller Welt zu erhalten gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Zoos. Das hat die Welt-Zoo-Organisation schon vor mehr als 20 Jahren festgelegt. Seitdem unterstützen die Zoos auf der ganzen Erde Naturschutz-Projekte, um seltene Tiere vor dem Aussterben in der Natur zu bewahren. Gleichzeitig züchten die Zoos diese Tiere, damit ihre Art erhalten bleibt. Dazu führen sie sogenannte "Zuchtbücher", in denen genau festgehalten wird, in welchem Zoo wieviele Tiere dieser Art leben. Auch jede Geburt und jeder Todesfall wird dort eingetragen.

Vom Zoo in die Wildnis: Auswilderung von Zootieren

Immer wieder gelingt es den Zoos, Tiere in ihrem Lebensraum auszuwildern. Berühmte Beispiele sind das Przewalski-Pferd in der Mongolei und der Wisent in Polen. Beide Tierarten waren in freier Wildbahn ausgestorben. Unter der Aufsicht von Wissenschaftlern wurden Tiere aus verschiedenen Zoos in ihren eigentlichen Lebensraum zurück gebracht und wieder in der Natur freigelassen. Die ausgewilderten Zootiere vermehrten sich und heute gibt es Przewalski-Pferde und Wisente wieder in freier Wildbahn. Dort sind sie streng geschützt.

Auch heimische Tiere werden ausgewildert

Auch hier in Deutschland werden Tiere aus Zoos wieder ausgewildert: Vor knapp 100 Jahren gab es in Deutschland fast keinen frei lebenden Uhu mehr. Nur noch im Zoo konnte man unsere größte heimische Eule betrachten. Doch dann wurden in verschiedenen Regionen in Deutschland Uhus aus Zoos wieder freigelassen. Sie besiedelten ihren alten Lebensraum neu und bekamen Nachwuchs. Heute gibt es wieder knapp 1000 Uhu-Brutpaare bei uns. Im Bundesland Baden-Württemberg werden seit einigen Jahren Feldhamster ausgewildert. Sie vermehren sich zwar schon, bekommen aber noch regelmäßig Zuwachs aus dem Zoo Heidelberg.

Woher bekommen die Zoos ihre Tiere?

Vor 100 Jahren wurden die Tiere für die Zoos noch in freier Wildbahn gefangen. Doch das ist schon lange nicht mehr so. Heute stammen die allermeisten Zootiere selbst von Zootieren ab. Dabei tauschen sich die Zoos auch aus: Wenn in einem Zoo Jungtiere geboren werden, können diese nach ein paar Monaten auch in andere Zoos umziehen. Jeder tierische Umzug wird im Zuchtbuch festgehalten und genau kontrolliert.

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Vom Zoo in die Wildnis - diese Tierarten wurden ausgewildert:

Zu den Wildpferden

Zu den Wisenten

Zum Uhu

Zum Feldhamster

Lies hier mehr über die Zuchtprogramme im Zoo:

Zu den Gelbbrust-Kapuzinern