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Lexikon

Feldvögel in Gefahr!

Vogelkundler schlagen Alarm: Die Zahl der Feldvögel in Europa ist in den letzten 30 Jahren um die Hälfte zurück gegangen. Immer weniger Feldlerchen, Kiebitze und Feldsperlinge sind unterwegs. Warum das so ist und was man gegen den Rückgang tun kann, erfährst du hier.

Landwirtschaft und Siedlungsbau verdrängen die Vögel

Auch in Deutschland ist der Rückgang der Feldvögel zu beobachten. Seit 1990 gibt es immer weniger von ihnen, die auf Äckern, Wiesen und Weiden brüten oder dort nach Nahrung suchen. Woran liegt das?

Große Ackerflächen

Die wichtigste Ursache für den Vogelschwund liegt in den Veränderungen der Landwirtschaft. Früher waren die Felder klein und zwischen ihnen wuchsen Hecken, kleine Wäldchen oder Wildkräuter. Viele Wildtiere fanden hier Lebensraum. Heute sind die Äcker zum Tiel riesengroß, Hecken und Wälder verschwunden. Der Landwirt hat große Maschinen  zur Verfügung, mit denen er seine Felder in kurzer Zeit abernten kann. Dadurch sind für uns Verbraucher die Lebensmittel in den letzten Jahrzehnten immer preiswerter geworden - aber die Äcker immer größer.

Fehlende Brutplätze

Auch Wiesen werden viel häufiger gemäht als früher und bestimmte Getreidearten können schon im Spät-Frühling geerntet werden - genau zur Brutzeit einiger Feldvögel. Durch den Einsatz von Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmitteln finden die Vögel auf den Feldern immer weniger Nahrung.

Zu wenig Vielfalt

Einige Landwirte bauen andere Nutzpflanzen an als früher. Den gelb blühenden Raps und die hohen Maispflanzen sieht man inzwischen viel häufiger auf den Feldern. Das liegt daran, dass man heute aus Raps nicht nur Speiseöl, sondern sogar Treibstoff für Autos herstellen kann - und Maispflanzen eignen sich besonders gut, um in Biogasanlagen Energie zu gewinnen. Das ist zunächst nichts Schlechtes, denn Energie aus Biomasse gehört zu den "erneuerbaren Energien" und ist damit wichtig für unser Klima. Wildtieren bieten die dicht bestellten Felder jedoch keinen Lebensraum.

Es wird zu viel gebaut

Doch nicht nur die Landwirtschaft ist für den Rückgang der Feld- und Wiesenvögel verantwortlich: Zusätzlich gehen in Deutschland jeden Tag knapp 100 Hektar Grünland verloren, weil Siedlungen, Gewerbegebiete und Straßen gebaut werden. Für die Tiere bleibt kaum noch Platz.

Was wird gegen den Rückgang der Feldvögel getan?

In diesem Jahr werden die Politiker in Europa darüber beraten, wie die Landwirtschaft in Zukunft arbeiten soll. Naturschützerinnen und Naturschützer setzen sich dafür ein, dass dabei mehr für die Natur getan wird. So könnten zum Beispiel Biobauern besser gefördert werden. Aber auch alle anderen Landwirte könnten besser darin unterstützt werden, auf ihren Feldern mehr Wildkräuter zuzulassen, Hecken anzulegen und auf Pflanzenschutzmittel und Dünger zu verzichten.

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