Lexikon
Wildschweine
Wildschweine gehören zu den ersten Säugetieren, die im Frühjahr Nachwuchs bekommen. Lies hier mehr über die geschäftige Rüsselbande!
Nachwuchs bei Familie Wildschwein
Der Winter ist fast zu Ende. Jetzt beginnt für Wildschweine die wuseligste Zeit im Jahr: Sie bekommen Nachwuchs. Die Babys der Wildschweine heißen „Frischlinge“ und haben ein hellbraun und dunkelbraun gestreiftes Fell. Damit können sie sich im winterlichen Wald gut tarnen.
Kinderzimmer im Wald
Wenn für die Sau die Zeit der Geburt gekommen ist, sucht sie sich einen ruhigen Platz tief im Wald. Dort gräbt sie mit ihrem Rüssel eine Kuhle in den Boden. Die Kuhle polstert sie mit Moos und Laub aus und baut ein Dach aus Zweigen darüber. Man nennt solche Kinderzimmer für Frischlinge „Wurfkessel“. Der Wurfkessel bietet sechs bis acht Frischlingen in den ersten Wochen ein warmes Plätzchen.
Babykost
Zwei Wochen lang bleiben die Kleinen in ihrer Babystube. Doch dann fangen sie an, den Wald zu erkunden. Obwohl sie in den ersten drei Monaten noch Muttermilch trinken, probieren sie auch schon mal Pilze oder Eicheln. Die buddeln sie mit ihren kleinen Rüsseln unter alten Blättern hervor.
Aus Spiel wird Ernst
Wenn die Frischlinge miteinander spielen, geht es wild zu. Sie schubsen und jagen sich gegenseitig und rangeln miteinander. Das machen sie aber nicht nur zum Spaß. Sie legen so schon jetzt fest, wer von ihnen später das Sagen hat. Denn in der Wildschwein-Familie hat jedes Tier seinen festen Platz. Das nennt man „Rangordnung“.
Auf den Spuren der Rüsselbande
Bei deinem nächsten Waldspaziergang kannst du nach Wildschwein-Spuren suchen. Achte auf aufgewühlte Stellen am Boden. Dort haben vielleicht ein paar Wildschweine nach Futter gesucht. Sie graben mit ihren Rüsseln den Waldboden um und finden so Pilze, Insekten, Würmer und Früchte.
Suhlen im Matsch
Manchmal kannst du auch größere matschige Kuhlen im Wald entdecken. Das sind die Badezimmer der Wildschweine. Sie wälzen sich nämlich im Matsch, um ihren Borstenpelz von lästigen Blutsaugern zu befreien. Das nennt man „suhlen“. Nach dem Suhlen reiben sich die Wildschweine an umstehenden Bäumen. Diese Bäume kannst du gut erkennen: Im unteren Bereich sind sie grau von getrocknetem Matsch und oft ist auch etwas Rinde abgeschabt.
Jägerlatein: Wildschweine in der Jägersprache
In der Jägersprache haben die Wildschweine ganz besondere Namen.
Die Wildschwein-Sau heißt „Bache“, eine Wildschwein-Familie nennt man „Rotte“. Zu einer Rotte gehören mehrere Bachen und Frischlinge.
Der Wildschwein-Mann wird „Keiler“ genannt. Er ist meistens als Einzelgänger unterwegs. Nur zur Paarungszeit hält er sich in der Nähe einer Rotte auf.