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Lexikon

Tiersprache

Tierische Quasselstrippen: Wie Tiere reden

Hast du dich auch schon mal gefragt, worüber sich Hunde eigentlich unterhalten, wenn sie miteinander spielen? Oder was Vögel sich bloß den ganzen Tag zu erzählen haben, wenn sie trällernd im Baum sitzen? Und wie sprechen Insekten eigentlich miteinander?

Früher glaubten Wissenschaftler, dass Tiere sich nichts mitzuteilen haben. Sie dachten, dass nur wir Menschen in der Lage wären, uns mit unseren Artgenossen zu unterhalten. Heute glaubt das keiner mehr. Zwar ist auch heute noch kein Tier entdeckt worden, das mit seinem Mund so viele verschiedene Laute formen könnte wie der Mensch, aber dass Tiere auf andere Weise sehr viel miteinander "sprechen", wissen wir inzwischen.

Auf Empfang mit allen Sinnen

Tiere nutzen zum "Sprechen" ganz andere Mittel als wir. Sie teilen sich zum Beispiel über Gesten mit, aber auch über Düfte oder über sehr hohe oder sehr tiefe Töne, die unser Ohr gar nicht wahrnehmen kann. Die Sinne der Tiere sind oft besser ausgeprägt als unsere, so dass sie andere Möglichkeiten der Kommunikation haben als wir.

"Sprechen" durch Düfte

Hunde zum Beispiel können viel besser riechen als wir. Deshalb haben sie beim Spazierengehen ihre Nase häufig am Boden und erfahren dort alles, was sie wissen müssen. Auch wenn sie einen Artgenossen treffen, wird der erst mal ausgiebig beschnuppert.

Auch Ameisen nutzen bestimmte Düfte, um anderen etwas mitzuteilen. Wenn sie im Umkreis des Nestes etwas Interessantes entdeckt haben, markieren sie die Fundstelle und den Weg dorthin mit einem Duft. So wissen die Artgenossen: Da hinten gibt es was zu holen. Und innerhalb kürzester Zeit entsteht eine Ameisenstraße.

Sag es mit einem Tänzchen

Honigbienen "tanzen", um sich zu verständigen. Sie trippeln in einem ganz bestimmten Muster und unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Bienenwabe umher und teilen den anderen Bienen auf diese Weise mit, dass sie eine Futterquelle gefunden haben. Dabei können sie mit ihrem Tanz sogar zeigen, in welcher Richtung sich die Futterquelle befindet, wie weit sie entfernt ist und ob es sich lohnt, sie anzufliegen.

Mit Schnabel und Schnauze: Lautäußerungen der Tiere

Auch mit Schnabel und Schnauze bringen Tiere eine ganze Reihe von Lauten zustande. Klar, dass man "Wau, wau wau wau wau" nicht mit "Hi, wie geht es dir" übersetzen kann. Aber obwohl die Tiere keine einzelnen Worte formen so wie wir, können sie eine Menge ausdrücken.

Achtung, Gefahr!

Wenn die Amsel andere Vögel vor Gefahr warnt, benutzt sie unterschiedliche Tonfolgen. Schnelle hohe Töne bedeuten: "Achtung, Gefahr aus der Luft!". Andere Vögel wissen, dass sie sich im Gebüsch verstecken müssen. Ein Warnruf aus tiefen, meckernden Tönen heißt: "Achtung, Gefahr am Boden!" - und die Vögel fliegen hoch. Eine überlebenswichtige Unterscheidung!

In der Vogelschule

Auch andere Vogelarten benutzen solche Warnrufe - ganz abgesehen von ihren sonstigen Gesängen. Vogelkinder müssen die vielen verschiedenen Tonfolgen erst lernen. Dass sie ihnen nicht angeboren sind, ist für Verhaltensforscher ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Vögel sich mit unterschiedlichen Tonfolgen auch unterschiedliche Informationen mitteilen.

Tratschende Delfine

Eine Sprache mit besonders vielen Lautunterschieden haben Wale und Delfine. Forscher haben herausgefunden, dass Delfine sich sogar Namen geben und miteinander über andere Mitglieder ihrer Familie "unterhalten" können. Was sie sich da erzählen, wissen wir aber leider nicht.

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