Lexikon
Plastikmüll im Meer
Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch inzwischen ist der Plastikmüll weltweit zu einem riesigen Problem geworden. In den Meeren schwimmt so viel davon, dass er den Lebensraum Ozean bedroht.
Plastik: Beliebt, aber tückisch
Plastik ist praktisch, denn es ist stabil, leicht und billig. Mit Plastik können wir unsere Lebensmittel verpacken, Spielzeug daraus machen und alle möglichen Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Doch Plastik hat einen riesigen Nachteil: Es verrottet nicht. Selbst, wenn ein Plastikteil kaputt geht und mit der Zeit in immer kleinere Teile zerfällt - so klein, dass du sie mit bloßem Auge nicht mehr sehen kannst - ist es immer noch da. Und zwar für viele hundert Jahre.
Inzwischen ist aus dem ganzen Plastik, das wir bis heute hergestellt haben, ein riesiger Berg Plastikmüll geworden. Denn auch, wenn wir einen Teil des Plastiks wiederverwerten, bleibt noch eine Menge übrig. Und das findet man inzwischen überall: In der Landschaft, im Boden - aber vor allem im Meer.
Was für Plastik schwimmt im Meer und woher kommt es?
Vom Land
Das meiste Plastik, das im Meer schwimmt, ist Müll vom Land. Plastiktüten, Plastikflaschen, Verpackungen, leere Feuerzeuge, kaputte Eimer oder FlipFlops - alle möglichen Plastikteile treiben in riesigen Müllstrudeln auf den Ozeanen. In vielen Ländern der Erde funktioniert die Müllentsorgung nicht richtig. Dort wird der Müll zum Teil einfach auf große Haufen gekippt. Beim nächsten Windstoß fliegt das Plastik durch die Gegend und landet in den Flüssen oder direkt im Meer. Selbst hier bei uns, wo der Müll eigentlich ordentlich entsorgt wird, landet viel Plastikmüll - aus Versehen oder absichtlich - in der Umwelt und schließlich im Meer.
Aus der Schifffahrt
Ein weiterer großer Teil des Plastikmülls kommt aus der Schifffahrt. Fischernetze, die sich losgerissen haben, leere Fischkisten und verlorene Ladung gehen über Bord und direkt ins Meer.
Mikroplastik
Und dann ist da noch das Mikroplastik: Winzige Plastikteilchen, die im Wasser umhertreiben und schließlich auf den Meeresgrund sinken. Sie entstehen, wenn größere Plastikteile mit der Zeit vom Meerwasser und vom Sonnenlicht kaputt gehen und zu immer kleineren Teilchen zerrieben werden. Mikroplastik entsteht aber auch an Land: Es wird zum Beispiel beim Autofahren von den Reifen abgerieben oder beim Waschen aus unserer Kleidung gespült. Durch unser Abwasser gelangen diese winzigen Teilchen in die Gewässer und schließlich ins Meer.
Welche Folgen hat das Plastik für die Natur?
Das Plastik in unseren Meeren hat für die Natur schlimme Folgen:
Geisternetze und andere Gefahren
Größere Plastikteile - also Tüten oder Teile von Fischernetzen - sind gefährlich für die Meerestiere, die sich darin verheddern können. Kleinere Teile werden von Fischen und Vögeln mit Nahrung verwechselt. Die Vögel benutzen Plastikteile auch zum Nestbau und füttern sogar ihre Jungtiere damit.
Plastik in der Nahrungskette
Auch das Mikroplastik ist gefährlich: Es wird von winzigen Krebstierchen und anderen Kleintieren aufgenommen. Diese Lebewesen nennt man "Plankton". Über sie gelangt das Plastik in die Nahrungskette, denn viele Meeresbewohner fressen Plankton. So kann es schließlich wieder bei uns auf dem Teller landen.
Was können wir gegen Plastikmüll im Meer tun?
Klar: So wenig Plastik wie möglich benutzen. Aber auch das Plastik, das schon da ist, muss ja raus aus dem Meer. Dazu gibt es verschiedene Ideen:
Müll richtig beseitigen
Weltweit setzen sich Umweltschutzverbände dafür ein, dass nicht noch mehr Plastik ins Meer gelangt - zum Beispiel, indem sie andere Länder darin unterstützen, ihre Müllabfuhr zu verbessern. Forscherinnen und Forscher arbeiten an Plastik, der verrotten kann und haben Ideen entwickelt, wie sie den Müll aus den Meeren sammeln können. Die werden gerade ausprobiert. Und auch DU kannst etwas tun:
Verzichte auf Plastik!
Wirf niemals Plastik in die Landschaft - es wird höchst wahrscheinlich im Meer landen! Versuche am besten, so oft we möglich auf Plastik zu verzichten. Das kannst du so machen: Benutze zum Beispiel Einkaufstaschen statt Tüten, kaufe Obst und Gemüse unverpackt ein und Getränke in Mehrweg-Flaschen. Schaffe kein unnötiges Plastikspielzeug an und gehe achtsam mit deinen Sachen um, damit sie möglichst lange halten. Mit deinen Freunden kannst du auch Spielsachen tauschen, so dass möglichst wenig neu gekauft werden muss.
Hilf beim Aufräumen!
In vielen Städten gibt es Organisationen, die regelmäßig an Flussufern aufräumen. Die Leute vom "Rhein Clean Up" zum Beispiel sammeln jedes Jahr im September am Rhein, an der Ruhr, an Mosel, Main, Lahn und Wiese den Müll auf, damit er gar nicht erst ins Meer gelangt. Auch an den Meeresküsten gibt es solche Initiativen. Dabei kann jeder mitmachen - und zusammen mit vielen anderen Helfern macht das Aufräumen sogar Spaß.