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Lexikon

Alles über den Wald

Der Wald ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere, er schützt unser Klima und er ist ein guter Ort zum Erholen. Lies hier mehr über das Ökosystem Wald.

Der Wald ist ein vielfältiges "Ökosystem"

Mehr als die Hälfte aller Pflanzen und Tiere an Land lebt im Wald. Alle Lebewesen im Wald bilden eine Gemeinschaft und sind voneinander abhängig. Man sagt dazu auch "Ökosystem Wald". Denk zum Beispiel an die Nahrungskette im Wald: Die Blätter und Früchte der Bäume, die Blumen und andere Pflanzen des Waldes dienen den Tieren als Nahrung. Aus den Hinterlassenschaften der Tiere und aus abgestorbenen Pflanzenteilen machen Pilze, Bakterien und winzige Bodenbewohner wieder fruchtbare Erde. Aus dieser wachsen dann neue Bäume, die wieder Blätter und Früchte tragen - ein gut funktionierender Kreislauf.

Kühlschrank, Wasserfilter und Luftverbesserer

Doch der Wald kann noch viel mehr.

Hast du schon einmal bemerkt, dass es an heißen Tagen im Wald trotzdem kühl ist? Das liegt natürlich auch am Schatten, den die Baumkronen werfen. Aber nicht nur daran. Über ihre Blätter lassen die Bäume tagsüber ständig Wasser verdunsten. Aus den Blättern einer einzigen großen Buche treten 500 Liter Wasser täglich aus! Das Wasser ist von der Wurzel einmal durch den ganzen Baumstamm, durch die Äste und Zweige bis zum Blatt gestiegen, bevor es dort als Wasserdampf wieder austritt. Der austretende Wasserdampf kühlt die Luft. Außerdem reinigt der Baum das Wasser dadurch auch - man sagt, er "filtert" es.

Photosynthese - nie gehört?

Kohlendioxid (CO2) - dieses Gas kennst du bestimmt. Es entsteht jedes Mal, wenn wir ausatmen. Die Pflanzen machen sich das CO2 zunutze, denn mithilfe des Sonnenlichtes und des grünen Farbstoffes in ihren Blättern machen sie aus CO2 und Wasser etwas Neues: Sauerstoff und Zucker. Das nennt man "Photosynthese". Einen Teil des Sauerstoffs geben sie an die Umgebung ab - und wir können ihn einatmen.

CO2 entsteht aber nicht nur, wenn wir austamen, sondern auch beim Verbrennen von Erdöl, Kohle und Gas. Es ist ein sogenanntes "Treibhausgas". Wenn zu viel davon in der Luft ist, beschleunigt das den Klimawandel. Weil die Bäume im Wald viel CO2 verarbeiten können, ist ein gesunder Wald also auch ein guter Klimaschützer.

Hier wird die Photosynthese noch genauer erklärt und du lernst noch mehr Dinge kennen, die der Wald leistet.

Holzlieferant und Ort der Erholung

Für uns Menschen hat der Wald sogar noch viel mehr zu bieten: Wir können sein Holz nutzen und daraus Häuser bauen oder Spielzeug herstellen. Holz als Baustoff zu nutzen - das machen wir Menschen schon seit Jahrtausenden. Heute müssen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer immer darauf achten, dass für jeden gefällten Baum mindestens ein neuer Baum nachwächst. Das nennt man "nachhaltige Waldwirtschaft". 

Und nicht zuletzt ist der Wald auch einfach ein toller Ort - zum Entspannen, Genießen und Natur beobachten. Es tut gut, seinen weichen Boden unter den Füßen zu spüren, den würzigen Duft zu riechen und den Waldgeräuschen zuzuhören. Viele Menschen sagen, dass der Wald der beste Ort ist, um sich zu erholen.

Was dem Wald nicht gut tut

Wenn es im Sommer zu wenig regnet, kann auch der Wald darunter leiden. So war es zuletzt im Frühling und Sommer häufig sehr trocken. Das hat dazu geführt, dass in vielen Wäldern vor allem Fichten abgestorben sind, denn Hitze und Trockenheit haben die Bäume geschwächt. Das haben auch die Borkenkäfer gemerkt. Die Käferweibchen legen ihre Eier unter die Rinde von geschwächten Bäumen. Dort schlüpfen die Larven und fressen sich durch das Holz. In einem Wald mit vielen geschwächten Bäumen finden die Borkenkäfer einen idealen Lebensraum und können sich stark vermehren. So kann ein ganzer Wald krank werden und viele Bäume sterben ab.

Fachleute warnen schon lange davor, dass unser Wald mit dem Klimawandel nicht zurecht kommen könnte. Hitze und Trockenheit machen vor allem Fichten zu schaffen. Diese wurden früher sehr häufig angepflanzt. Noch heute findest du oft Waldstücke, in denen nur Fichten wachsen. Das liegt daran, dass Fichten schneller groß werden als andere Baumarten und dass man Fichtenholz für viele Dinge gut verwenden kann. Wenn man die Bäume dann auch noch in geraden Reihen pflanzt, kann man sie auch einfacher ernten. Doch diese Art von Fichtenwäldern sind viel anfälliger für Stürme, Trockenheit und Krankheiten und leiden deshalb am meisten unter dem Klimawandel. Das haben die Menschen inzwischen begriffen.

Doch nicht nur die Fichtenwälder, sondern auch viele Buchen sind in den vergangenen Jahren abgestorben und mussten gefällt werden. Buchenwälder sind für Deutschland typisch, denn eigentlich ist das Klima bei uns über einen langen Zeitraum eher feucht-kühl gewesen. Nun ändert sich das, und der Wald müsste sich anpassen. Doch das ist schwierig, weil der Wald dazu eigentlich viel Zeit bräuchte.

Naturschützer, Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen und Waldbesitzer überlegen nun gemeinsam, wie man dem Wald am besten helfen kann - welche Baumarten man pflanzen soll und ob mehr oder weniger Bäume gefällt werden müssen. Darüber gibt es viele Diskussionen, denn es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, was das Beste für den Wald ist. Klar ist bisher nur, dass sich etwas ändern muss.

Lies hier mehr über naturnahe Waldwirtschaft!

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