Bundesamt für Naturschutz BfN

Hauptbereichsmenü



Lexikon

Schutz für Wasservögel

Wasservögel brauchen unseren Schutz. Das gilt ganz besonders für wandernde Wasservogelarten, die auf ihren Zügen von Nord nach Süd und zurück vielen  Gefahren ausgesetzt sind. Die Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten schützt sie in besonderer Weise.

Auch Deutschland hat sich  mit seiner Unterschrift dazu verpflichtet, wandernde Tierarten zu schützen. Das Bundesamt für Naturschutz begleitet daher viele Projekte, die den Bestand der wandernden Wasservögel erhalten sollen. Wo der Schutz erfolgreich ist und wo er noch verstärkt werden muss, erfährst du hier.

Was sind wandernde Wasservögel?

Mit dem Begriff "Wandernde Wasservögel" bezeichnet man Wasservögel, die auch Zugvögel sind. Zwischen ihren Brutgebieten und ihren Überwinterungsplätzen liegen manchmal mehrere Tausend Kilometer. Wenn die Vögel im Herbst in den Süden ziehen und im Frühling zurück in den Norden, dann brauchen sie unterwegs Feuchtgebiete, an denen sie sich ausruhen können und genügend Nahrung finden. Diese Rastplätze sind für die Vögel lebenswichtig. Deshalb müssen sie besonders geschützt werden.

Wie schützt man wanderende Wasservögel?

Am wichtigsten ist, dass man die angestammten Rastplätze und Überwinterungsplätze der Vögel schützt und erhält. Deshalb wurden in den letzten Jahren große Gebiete, in denen die Vögel im Herbst und Frühjahr rasten oder überwintern, unter Naturschutz gestellt. Zusätzlich wurde die Jagd auf die Wasservögel eingeschränkt. Das Wattenmeer, in dem besonders viele Wasservögel rasten, ist besonders wichtig. Zeitweise tummeln sich dort große Teile des Weltbestandes bestimmter Arten anzutreffen - zum Beispiel bei der Ringelgans und der Brandgans.

Vogelschutz im Wattenmeer

Das Wattenmeer vor der deutschen und der dänischen Nordsee-Küste steht als "Nationalpark Wattenmeer" unter besonders strengem Naturschutz. Für viele Wasservögel ist es Rastplatz, Überwinterungsgebiet und Kinderstube. Es nimmt daher beim Schutz der Wasservögel eine besondere Bedeutung ein.

Doch Wissenschaftler haben beobachtet, dass es von manchen Arten gerade im Wattenmeer immer weniger Tiere gibt. Besonders betroffen sind Ringelgans und Brandgans. Auch der Austernfischer ist seltener geworden. Jetzt sollen diese Wasservogel-Arten genauer untersucht werden, um die Ursachen für den Rückgang zu finden. Das Bundesamt für Naturschutz unterstützt die Forscher dabei.

Vogelschutz und Klimawandel

Der Klimawandel führt dazu, dass immer mehr Zugvögel im Winter kürzere Strecken fliegen oder sogar in ihren Sommergebieten bleiben. Manche Arten sind in Deutschland in den letzten Jahren häufiger geworden, weil sie hier überwintern. Gäste aus Skandinavien, die früher bis nach Südeuropa geflogen sind, bleiben nun einfach hier und überwintern im Wattenmeer, in norddeutschen Flussauen oder am Niederrhein. So ist neben dem wirksamen Schutz der Rastgebiete auch der Klimawandel mit dafür verantwortlich, dass die Bestände einiger wanderender Wasservögel in Deutschland zugenommen haben.

Woher weiß man, wie viele Wasservögel es gibt?

Das Zählen und Bestimmen von Tierarten nennt man "Monitoring". Dabei werden überall in Deutschland an bestimmten Stellen die Tiere einer Art gezählt und das Ergebnis an eine zentrale Sammelstelle gemeldet. So kann man genau sehen, wie viele Tiere einer Art sich zu einer bestimmten Zeit in Deutschland aufhalten.

Auch bei den Wasservögeln funktioniert das so. Mehr als 2000 Menschen sind damit beschäftigt, in regelmäßigen Abständen die Wasservögel in den deutschen Feuchtgebieten zu zählen. Dabei kommen jedes Jahr mehr als 100.000 Arbeitsstunden zusammen. Ihre Ergebnisse führen letztlich dazu, dass der Schutz für Wasservögel in Deutschland immer mehr verbessert werden kann.

Lies hier mehr über Zugvögel!

zurück

Die Bonner Konvention: Schutz für Wandervögel

Wandernde Tierarten halten sich nicht an Ländergrenzen. Sie ziehen manchmal durch viele verschiedene Staaten und brauchen dort freien Durchgangsraum und geeignete Rastplätze. Um wandernde Tiere an ihrem Start- und Zielpunkt, aber auch unterwegs zu schützen, müssen viele Länder zusammenarbeiten. Deshalb gibt es schon seit fast 30 Jahren die "Bonner Konvention zum Schutz wildlebender wandernder Tierarten", die inzwischen 109 Staaten unterschrieben haben. In der Konvention sind Maßnahmen festgeschrieben, die die Staaten zum Schutz der Tiere ergreifen sollen. So sollen sie zum Beispiel Wilderer bekämpfen oder den Abschuss von Zugvögeln in ihren Ländern verbieten.