Lexikon
Fischotter
Fischotter gehören zu den Mardern. Sie sind geschickte Jäger und erbeuten Fische, Frösche und Kröten, Bisamratten, aber auch Wasservögel. Bei der Jagd im Wasser zeigen sie, wie geschmeidig und schnell sie schwimmen können.
Akrobatische Schwimmer und gute Taucher
Fischotter können sehr gut schwimmen. Dabei helfen ihnen die Schwimmhäute zwischen ihren Zehen. In einer einzigen Nacht kann ein Fischotter auf der Suche nach Nahrung bis zu 15 Kilometer zurücklegen. Fischotter sind aber auch sehr gute Taucher. Bis zu acht Minuten kann ein Fischotter die Luft anhalten und fast 20 Meter tief kann er tauchen. Wenn er zwischendurch Pause macht, zieht er sich gerne in einen Unterschlupf am Ufer zurück, zum Beispiel in kleine Höhlen unter alten Baumwurzeln.
Warm angezogen
Damit der Fischotter im Wasser nicht friert, hat er ein sehr dichtes Fell. Es ist sogar das dichteste Fell aller heimischen Wildtiere. 70.000 Haare wachsen auf einem einzigen Quadratzentimeter Haut. Zwischen den Haaren befinden sich Luftpolster, die den Fischotter zusätzlich wärmen.
Nachwuchs bei Familie Fischotter
Fischotter sind Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit im Frühjahr kommen Weibchen und Männchen für ein paar Tage zusammen. Wenn nach zwei Monaten der Nachwuchs zur Welt kommt, ist das Männchen aber längst schon wieder seiner Wege geschwommen. Die Jungenaufzucht übernimmt allein das Weibchen.
Viel zu lernen
Schon nach sechs Wochen folgen die kleinen Fischotter ihrer Mutter zum ersten Mal ins Wasser. Bis sie aber für sich selbst sorgen können, vergeht ein ganzes Jahr, denn Fischotterkinder müssen viel lernen. Erst im nächsten Frühjahr suchen sich die Jungtiere ein eigenes Jagdrevier.
Bedrohte Fischotter - und wie man ihnen helfen kann
Die größte Gefahr für Fischotter ist der Straßenverkehr. Besonders an Brücken werden immer wieder Fischotter überfahren. Unter den Brücken fließt das Wasser oft sehr schnell, so dass der Fischotter nicht hindurchschwimmen will. Einen Uferstreifen gibt es dort aber meist nicht. So muss der Otter auf die Straße ausweichen - und das geht oft nicht gut aus.
Kein Platz für Otter?
Auch der Lebensraum für Otter ist bei uns knapp geworden. Viele Flüsse und Bäche sind begradigt und die Ufer sehen langweilig und überall gleich aus - weit und breit kein Unterschlupf für Otter. Stabile Otterbestände gibt es deshalb nur noch in wenigen Regionen in Deutschland - so zum Beispiel in der Mecklenburgischen Seenplatte.
Einsatz für den Otter
Um Ottern zu helfen, müssen vor allem die Gewässer wieder natürlich fließen können und die Uferbefestigungen entfernt werden. Dann findet der Otter auch wieder genügend Nahrung und Unterschlupf. Man sagt auch, die Gewässer sollen "renaturiert" werden. Dafür setzen sich viele Naturschutzverbände ein. Darüber hinaus sollen viele solcher „renaturierter“ Gewässer miteinander verbunden werden, so dass die Otter ein ausreichend großes Revier vorfinden.