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Lexikon

Gottesanbeterin

Gottesanbeterinnen sind Kannibalen. Kaum geschlüpft, machen sie schon Jagd auf ihre eigenen Geschwister. Und wenn sie älter werden, verspeisen die Weibchen die Männchen sogar während der Paarung - ein ganz schön unheiliges Insekt!

Vor diesen Fangarmen ist niemand sicher

Auch wenn sie so einen merkwürdigen Namen hat - besonders fromm ist die Gottesanbeterin nicht. Den Namen hat man ihr verpasst, weil sie ihre Vorderbeine - die Fangarme - so hält, als würde sie pausenlos beten. Aber so kann sie ihre Beute am besten überraschen - indem sie sich langsam heranpirscht, die Fangarme angewinkelt. Dann packt sie blitzschnell zu. Ihre Fangarme haben Widerhaken, so dass es für die Beute kein Entkommen gibt.

Beim Essen nicht wählerisch

Gottesanbeterinnen fressen alles, was sich bewegt: Ihre eigenen Artgenossen, andere Insekten, aber auch Eidechsen, Frösche und kleine Säugetiere. Mit sieben Zentimetern Körperlänge plus Fangarme ist sie ein ganz schön beeindruckendes Insekt.

Ein kurzes gefährliches Leben

Knapp 100 Eier legen Gottesanbeterinnen in einem Gelege ab. Dort überwintern die Eier und im Mai schlüpfen die winzigen Gottesanbeterinnen. Bis auf die Flügel sind sie schon vollständig entwickelt - nur eben in Mini. Wenn sie sich das erste Mal gehäutet haben, geht es los mit dem Kannibalismus: Das erste, was eine Gottesanbeterin frisst, ist eines ihrer Geschwister.

Gefährliche Liebschaft

Im Sommer sind die Insekten ausgewachsen und können sich paaren. Für die kleineren Männchen ist die Paarung ein lebensgefährliches Unterfangen: Manchmal beißt das Weibchen seinem Partner schon während der Paarung den Kopf ab.Ein langes Leben hat aber auch das Weibchen nicht: Nach der Eiablage gegen Ende Oktober sterben die erwachsenen Tiere.

Gewinner des Klimawandels

Gottesanbeterinnen lieben es schön warm. Deshalb gab es sie in Deutschland eigentlich nur im Süden von Baden-Württemberg. Inzwischen haben sich die Insekten aber auch weiter in Richtung Norden ausgebreitet und können schon in fast allen Bundesländern beobachtet werden. Sie leben in offenen Landschaften, kommen aber auch oft in Gärten vor - hauptsache, es gibt genügend blühende Pflanzen und schmackhafte Insekten.

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