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Lexikon

Bombardierkäfer

Ganz schön explosiv: Bei Gefahr bombardiert der Bombardierkäfer seine Feinde mit einer ätzenden, kochend heißen Flüssigkeit - ohne selbst in Flammen aufzugehen. Bombardierkäfer leben in Weinbergen, trockenen Heiden und Trockenwiesen.

Vorsicht - Explosionsgefahr!

Und so funktioniert die Käferwaffe: In zwei kleinen Kammern in seinem Hinterleib trägt der Käfer zwei verschiedene Chemikalien spazieren. Einzeln sind die beiden Chemikalien harmlos, aber wenn man sie mischt, entsteht ein gefährlicher Cocktail. Wenn sich der Käfer bedroht fühlt, dann lässt er ein wenig von beiden Chemikalien in eine Sammelkammer in seinem Po laufen, gibt noch ein wenig körpereigenen Beschleuniger hinzu und - Peng! Mit einem lauten Knall spritzt das giftige, 100 Grad heiße Gemisch dem Angreifer genau ins Gesicht.

Treffsicher ins Ziel

Dabei ist der Bombardierkäfer ein Meister der Treffsicherheit, denn die Zellwände in seinem Po sind so verschachtelt, dass er bei Bedarf sogar um die Ecke schießen kann. Und umdrehen muss er sich auch nicht, obwohl seine Waffe im Hinterleib sitzt. Wenn er von vorne angegriffen wird, dann schleudert der Käfer sein Chemiegemisch einfach zwischen seinen Beinen hindurch.

Bombardierfolie: Bionische Abwehr gegen Langfinger

Auf allerkleinstem Raum genau im richtigen Moment zwei Chemikalien mischen und explodieren lassen - so etwas ruft Bioniker auf den Plan. Bioniker sind Wissenschaftler, die der Natur ihre besten Erfindungen abgucken und daraus Technik machen. Sie entwickelten eine dünne Schutzfolie, die nach demselben Prinzip funktioniert wie die Käferwaffe. Die Schutzfolie besteht aus winzig kleinen Wabenkammern, die mit zwei Chemikalien gefüllt sind. Wenn die Folie zerstört wird, mischen sich die Flüssigkeiten und es entsteht ein heißer, ätzender Schaum. Mit dieser Folie könnte man zum Beispiel Behälter beschichten, in denen wertvolle Gegenstände oder Geld gelagert werden.

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