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Lexikon

Apollofalter

Wunderschön ist er und bei Schmetterlings-Fotografen besonders beliebt: Der Apollofalter gehört zu unseren größten und schönsten Tagfaltern. Aber er ist auch selten. Deshalb ist der Apollofalter europaweit streng geschützt.

Wählerische Feinschmecker

Eigentlich ist der Apollofalter eine irrwitzige Laune der Natur, denn er ist so radikal an seinen Lebensraum angepasst, dass schon geringste Änderungen reichen, um eine ganze Generation zu vernichten. Apollofalter leben in der Nähe sonniger, steiniger Hänge, zum Beispiel an natürlichen Felsen, aber auch in Weinbergen, alten Steinbrüchen und an Trockenmauern. Denn in die Ritzen zwischen Steinen und Felsen legen sie ihre Eier.

Ganz schön verwöhnt

Doch längst nicht jeder Steinhaufen ist als Kinderstube geeignet, denn die Raupen der Apollofalter sind ausgeprägte Feinschmecker. Nur, wenn dort der "Weiße Mauerpfeffer" wächst, können sie überleben. Denn die jungen Triebe dieser Pflanze sind das Einzige, was die Raupen des Apollofalters fressen. Und nicht nur das: Die Triebe müssen auch noch superzart sein - wenn die Pflanze auf nährstoffreicher Erde wächst und deshalb feste, starke Triebe hervorbringt, rühren die kleinen verwöhnten Raupen sie nicht mehr an.

Sonniges Plätzchen

Hinzu kommt noch, dass sich die Raupen in ihren ersten Lebenswochen besonder gerne in die Sonne legen. Auf ihre Kinderstube darf deshalb nicht der kleinste Schatten fallen. Wenn in die Fesspalten oder Mauerritzen jedoch Erde hineinrieselt und sich Gras oder Moos ansiedelt, sind sie als Kinderzimmer nicht mehr geeignet. So gehen dem Apollofalter jedes Jahr Ei-Ablageplätze verloren.

Gefräßige Falter

Und auch, wenn der Falter endlich erwachsen ist, sind noch nicht alle Gefahren vorüber. In seiner Flugzeit zwischen Mai und September ist er nämlich darauf angewiesen, dass in seiner nächsten Umgebung genügend Pflanzen wachsen, die reiche Blüte tragen. Apollofalter sind ziemlich gefräßig und brauchen besonders viel Nektar, am liebsten von blau und lila blühende Körbchen- und Köpfchen-Blüten, wie zum Beispiel Disteln, Flockenblumen und Ackerwitwenblumen.

All dies macht den Apollofalter extrem abhängig von einer ganz bestimmten Umgebung - und deshalb besonders empfindlich für Veränderungen. 

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