Lexikon
Dorie als Haustier?
Besser nicht!
Jedes Mal, wenn ein Film mit einem tierischen Helden im Kino erfolgreich ist, dann stürmen Familien die Zoogeschäfte. Viele Kinder wollen die Filmfigur als Haustier - mit schlimmen Folgen für die echten Vorbilder. So war es auch mit Dorie, dem schusseligen Doktorfisch aus "Findet Nemo".
Was ist Dorie eigentlich für ein Fisch?
Die Film-Dorie ist ein Paletten-Doktorfisch. Diese Fische leben in den Korallenriffen im Pazifischen Ozean. Dort verstecken sie sich gerne zwischen Felsspalten und Korallen. Sie fressen Algen, jagen aber auch im offenen Wasser nach Plankton. Wenn sie noch jung sind, schwimmen die Fische im Schwarm durch das Riff, doch ältere Fische sind eher allein oder zu zweit unterwegs. Als besonders vergesslich gelten sie aber nicht.
Dorie im Aquarium?
Paletten-Doktorfische können 30 cm groß und 20 Jahre alt werden. Für einen Aquarienfisch ist das sehr groß und sehr alt. Auch das Aquarium muss deshalb sehr groß sein - Experten sagen, dass es mindestens 1000 Liter Wasser fassen muss. Außerdem sind Doktorfische ziemlich anspruchsvoll: Sie brauchen Strömungen und regelmäßig frisches Wasser. Für Aquarien-Anfänger sind diese Fische nicht geeignet!
Vom Riff ins Aquarium - miese Aussichten für Dories Artgenossen
Fast alle Paletten-Doktorfische, die heute in Aquarien gehalten werden, sind im Meer gefangen worden. Das liegt daran, dass es sehr schwierig ist, diese Fische zu züchten. Bisher ist das erst ein einziges Mal gelungen. Deshalb ist der Hype um Dorie auch eine Gefahr für ihre Artgenossen: Je mehr Menschen Doktorfische haben wollen, desto mehr von ihnen werden am Riff gefangen. Der niedliche Filmfisch könnte also zur echten Bedrohung für seine Art werden.
Deshalb: Finger weg von Dorie!
Wenn du Paletten-Doktorfische anschauen willst, dann geh lieber in den Zoo. In vielen Zoos gibt es große Aquarien-Anlagen, in denen die prächtigen Fische artgerecht gehalten werden können. Zoos haben viel Erfahrung mit Meerwasser-Aquarien.
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